Vorstellung des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz

19. Februar 2018. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat heute als Schirmherr den "Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz", einen wissenschaftlichen Leitfaden zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Deutschland, entgegengenommen. Der Aktionsplan ist eine von mehreren Maßnahmen für mehr verständliche Gesundheitsinformationen.

19. Februar 2018

Mit dem Nationalen Aktionsplan gibt es nun einen wissenschaftlichen Leitfaden, der zeigt, wie die Gesundheitskompetenz in unserem Land bei der Bildung, Ernährung und Arbeit, aber auch durch einen verständlicheren Austausch zwischen Arzt und Patient gestärkt werden kann. Diesem Ziel hat sich auch die "Allianz für Gesundheitskompetenz" verschrieben, die wir im letzten Jahr gegründet haben. Mit dem "Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz" und der Allianz können wir gemeinsamen mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Krankenhäusern, Krankenkassen, Apotheken, den Selbsthilfe- und Verbraucherorganisationen, aber auch den Behörden von Bund und Ländern viel bewegen!

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

Erarbeitet wurde der Aktionsplan durch die Universität Bielefeld gemeinsam mit der Hertie School of Governance und dem AOK Bundesverband. Insgesamt 60 Entscheidungsträger aus Politik und Praxis diskutierten über Handlungsschwerpunkte, damit verbundene Empfehlungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Die im Juni 2017 durch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ins Leben gerufene „Allianz für Gesundheitskompetenz“ hat sich in einer Gemeinsamen Erklärung verpflichtet, Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitswissens zu entwickeln und umzusetzen. Die wichtigsten Handlungsfelder sind die Verbesserung der Gesundheitsbildung, gute Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen, vor allem auch im Internet sowie mehr Verständlichkeit im Arzt-Patienten-Gespräch, aber auch in allen anderen Gesundheitsberufen.

So hat das Bundesministerium für Gesundheit das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit damit beauftragt, in diesem Jahr ein Konzept für ein Nationales Gesundheitsportal zu erarbeiten. Das Portal soll vertrauenswürdige, wissenschaftlich belegte und unabhängige Gesundheitsinformationen zusammenführen. Um das Arzt-Patienten-Gespräch zu verbessern, hat das Bundesgesundheitsministerium im Rahmen des Nationalen Krebsplans die Entwicklung eines Musterlehrplans „Kommunikation in der Medizin“ gefördert, der Studierende über den gesamten Verlauf des Medizinstudiums Fähigkeiten vermittelt, Wissen zur Diagnose und Therapie verständlich zu erklären, auf die Fragen des Patienten und seiner Angehörigen einzugehen und diese in der Therapie zu begleiten.

Die Partner der "Allianz für Gesundheitskompetenz" sind:

  • Bundesministerium für Gesundheit

  • Gesundheitsministerkonferenz der Länder

  • Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege

  • Bundesärztekammer

  • Bundeszahnärztekammer

  • Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.

  • Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.

  • Deutsche Krankenhausgesellschaft

  • Deutscher Pflegerat e.V.

  • Gemeinsamer Bundesausschuss

  • GKV-Spitzenverband

  • Kassenärztliche Bundesvereinigung

  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung

  • Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

  • Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2017 verfügen mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland (rund 54 Prozent) nur über eine „eingeschränkte Gesundheitskompetenz“. Das bedeutet, sie haben Schwierigkeiten, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, sie zu bewerten und die richtigen Entscheidungen für eine gesunde Lebensweise oder zur Krankheitsbewältigung zu treffen. Dies betrifft insbesondere ältere Menschen, Menschen mit chronischer Erkrankung, Menschen mit geringem Bildungsstatus und Menschen mit Migrationshintergrund. Eine bessere Gesundheitskompetenz zahlt sich für den Einzelnen, aber auch für das Gemeinwesen aus: Nach Schätzungen der WHO werden drei bis fünf Prozent der Gesundheitsausgaben durch eine unzureichende Gesundheitskompetenz verursacht. Allein für Deutschland bedeutet dies etwa 9 bis 15 Milliarden Euro.

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