Projekt "Sucht im Alter"

Niedergelassene Allgemeinmediziner haben zahlenmäßig die meisten Kontakte zu Suchtkranken oder -gefährdeten jeden Alters; sie spielen damit die entscheidende Rolle, wenn es darum geht, diese Menschen frühzeitig und gezielt anzusprechen. Durch das Projekt sollte die Früherkennung und Frühintervention von alkohol-, medikamenten- und tabakbezogenen Störungen bei älteren Menschen (60+) in den Hausarztpraxen verbessert werden. Für die ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeitenden der hausärztlichen Einzelpraxen und für die Mitglieder der hausärztlichen Qualitätszirkel (HQZ) im Landkreis Reutlingen wurde ein Fortbildungscurriculum zur Früherkennung und Behandlung älterer Abhängigkeitskranker (60+) entwickelt.

Rund die Hälfte der Hausarztpraxen und 40% der Hausärzte/-ärztinnen der Versorgungsregion wurden praxisorientiert fortgebildet. Zwar wurden rund 100 Personen über teamorientierte Praxisfortbildungen fortgebildet, der Zugang über die hausärztlichen Qualitätszirkel hat sich jedoch als erfolgreicher erwiesen. Die Auswertung der statistischen Routinedaten von Beratungsstellen und Kliniken zeigt eine Tendenz zur erhöhten Inanspruchnahme durch Ältere. Die qualitativen Projektergebnisse zeigen u.a. eine höhere Sensibilität der Hausärztinnen und Hausärzte für das Thema und eine kritischere Reflektion der Verschreibung von Schlafmitteln. Zugleich besteht fachärztlicher und aufsuchender Unterstützungsbedarf bei der Diagnose und Therapie älterer Abhängigkeitskranker. Die konkrete Vernetzung des Versorgungssystems für Abhängigkeitskranke und des Altenhilfesystems erwies sich als hilfreich, muss aber durch verbindliche Absprachen verbessert werden.

Projektnehmer: Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg
Berichtsjahr: 2013

Drogen und Sucht

Abschlussbericht Stand: November 2013 Seiten: 43

Abschlussbericht Projekt "Sucht im Alter" herunterladen (PDF, nicht barrierefrei, 763,08 KB)

nur als Download verfügbar

Hinweis
Sehr geehrte Damen und Herren, Sie nutzen leider eine Browser-Version, die nicht länger vom Bundesgesundheitsministerium unterstützt wird. Um das Angebot und alle Funktionen in vollem Umpfang nutzen zu können, aktualisieren Sie bitte ihren Browser auf die letzte Version von Chrome, Firefox, Safari oder Edge. Aus Sicherheitsgründen wird der Internet Explorer nicht unterstützt.