SPICE II Plus: Neue synthetische Cannabinoide und Stimulanzien

Seit 2008 werden weltweit immer mehr neue psychoaktive Substanzen (NPS) bekannt, die häufig von ohnehin Drogenkonsumierenden als Ersatz oder ergänzend zum bestehenden Drogenkonsum genutzt wurden. Am Anfang dieser Entwicklung stand in Deutschland ein als Räu-chermischung mit dem Namen "SPICE" über Internetshops und in Ladengeschäften verkauftes Produkt, das synthetische Cannabinoide enthielt. Nach der Unterstellung der ersten identifizierten Wirkstoffe in diesem und vergleichbaren Produkten unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) erschienen und erscheinen nach wie vor in schneller Folge weitere, chemisch-strukturell modifizierte psychoaktive Substanzen als unterschiedlich deklarierte Angebote (Badesalze, Research Chemicals etc.).

Bei dem von 2013 bis 2015 durch die EU-Kommission und das Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt "SPICE II Plus" wurde auf der Basis eines multidisziplinären Netzwerkes aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten ein Monitoring der über Internetshops erhältlichen NPS durchgeführt. Während der Projektlaufzeit wurden insgesamt 92 verschiedene psychoaktive Substanzen in mehr als 800 Produkten identifiziert. Außerdem wurde erneut eine Online-Umfrage unter erfahrenen Usern von NPS durchgeführt und die Ergebnisse mit den Daten, die bei der im Vorprojekt durchgeführten Umfrage erhoben wurden, verglichen. Dabei stellte sich insbesondere heraus, dass die "Legalität" der Stoffe zumindest für erfahrene User an Wichtigkeit verloren hat. Die vertieften Interviews mit Konsumenten, die bereits negative Erfahrungen mit dem Konsum von NPS gemacht hatten, zeigten, dass in der Regel akute Nebenwirkungen aufgetreten waren.

Mit der Webseite http://legal-high-inhaltsstoffe.de wurde eine attraktive Plattform geschaffen, auf der neben den Ergebnissen des Monitorings Warnhinweise bezüglich der besonderen Gefahren dieser Wirkstoffe abrufbar sind.

Drogen und Sucht
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