Exzessive Mediennutzung von Patienten in der Rehabilitation Suchtkranker

Projektnehmer: Bundesverband stationärer Suchtkrankenhilfe e.V. (‚buss’)

Das Projekt beschäftigte sich mit der Frage, wie viele Patientinnen und Patienten in der Medizinischen Rehabilitation für Suchtkranke zusätzlich zu ihrer jeweiligen Suchterkrankung eine Störung ihres Computerspiel- oder Internetnutzungsverhalten aufweisen. Die dazu vorliegenden Vermutungen gingen davon aus, dass bei bis zu 10°% der Patientinnen und Patienten eine solche exzessive Mediennutzung vorliegt, ohne dass diese eindeutig identifiziert und adäquat behandelt wird.

Im Rahmen des Projekts wurden in 15 Einrichtungen der Medizinischen Rehabilitation mit Erfahrung in der Behandlung nicht-stoffgebundener Suchtformen insgesamt 1.826 Patienten untersucht, um den quantitativen und qualitativen Umfang des Problems in der stationären Therapie bestimmen zu können. Grundlage dafür war das bereits erprobtes Diagnostik-Instrument der „Sabine Grüsser-Sinopoli Ambulanz für Spielsucht“ im Kompetenzzentrum Verhaltenssucht der Universitätsmedizin Mainz, dessen Nutzen für die diagnostische und therapeutische Praxis in den Einrichtungen der Medizinischen Rehabilitation zugleich überprüft werden konnte.

Die Untersuchung ergab, dass 4,1 % der untersuchten Patienten die Kriterien einer entsprechenden Medienproblematik bzw. Internetsucht erfüllten; weitere 8,9 % wurden als riskante Nutzer klassifiziert. Die Ergebnisse legen nahe, die Patientinnen und Patienten in stationären Einrichtungen mit Behandlungserfahrungen nicht-stoffgebundener Suchtformen grundsätzlich im Hinblick auf eine mögliche Medien bzw. Internetsucht zu untersuchen und eine vorliegende entsprechende Störung im Therapieverlauf zu berücksichtigen.

Drogen und Sucht
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