Gesundheitswirtschaft als Jobmotor

Die Gesundheitswirtschaft ist ein Beschäftigungsmotor. Im Gesundheitswesen arbeiten derzeit 5,8 Millionen Menschen. Damit ist heute etwa jeder achte Erwerbstätige in dieser Branche tätig. Die Dynamik dieses Jobmotors zeigt sich in bemerkenswerten Beschäftigungszuwächsen: Seit dem Jahr 2012 hat die Anzahl der Erwerbstätigen in der medizinischen Versorgung um 800.000 zugenommen. Bei einer weiter gefassten Definition (inklusive Wellness, Gesundheitstourismus et cetera), die unter anderem in der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des BMWi verwendet wird (BMWI Gesundheitswirtschaft Fakten & Zahlen 2021), arbeiteten im Jahr 2021 rund 7,7 Millionen Menschen in der Gesundheitswirtschaft. Demzufolge wäre jeder sechste Erwerbstätige in dieser Branche tätig. Unter den Erwerbstätigen im Gesundheitsmarkt haben Frauen einen hohen Anteil: Mehr als drei Viertel der Beschäftigten sind weiblich.

Nach der Gesundheitsberichterstattung des Bundes ist die Zahl der 5,8 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 77.000 (plus 1 Prozent) gestiegen. Zurückzuführen ist dieser positive Beschäftigungstrend vor allem auf das Wachstum der Beschäftigten in den Berufen der Altenpflege (plus 22.000 oder 3,3 Prozent) und in den anderen Berufen des Gesundheitswesens, wie bspw. Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe (plus 18.000), Arzt- und Praxishilfe (plus 9.000), Human und Zahnmedizin (plus 10.000) sowie nichtärztliche Therapie und Heilkunde (plus 5.000). Am Jahresende 2019 arbeiteten mehr als drei Viertel der Beschäftigten in ambulanten und (teil-)stationären Einrichtungen des Gesundheitswesens. In der ambulanten Pflege ist das Personal mit einem Zuwachs von 9.000 (plus 2,2 Prozent) vergleichbar stark angestiegen wie in der stationären und teilstationären Pflege (plus 10.000 oder plus 1,3 Prozent). Ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum gab es auch in Krankenhäusern (plus 27.000 oder plus 2,3 Prozent), und Praxen sonstiger medizinischer Berufe (plus 9.000 oder plus 1,7 Prozent), in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen ist die Zahl in etwa gleichgeblieben.

Mittelfristig betrachtet ist zwischen 2012 und 2020 das Personal in Arztpraxen um sieben Prozent gestiegen, in den Praxen sonstiger medizinischer Berufe um 21 Prozent und in Krankenhäusern um 15 Prozent. In der ambulanten Pflege erfolgte ein Anstieg des Personals um 42 Prozent und in der (teil-)stationären Pflege um 20 Prozent.

Die Gesundheitswirtschaft ist eine personalintensive Branche. Laut dem DIHK-Report zur Gesundheitswirtschaft 2022 rückte der (auch demografisch bedingte) Fachkräftemangel in der Branche in Folge der Corona-Pandemie und der aktuellen geopolitischen Lage in den Hintergrund. Das Risiko steigender ENergie- und Rohstoffpreise erreicht schon in der Vorumfrage ein Allzeithoch (72 nach zuletzt 51 Prozent). Die Unternehmen blicken angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage etwas verhaltener in die Zukunft. Diese Skepsis spiegelt sich auch in den Beschäftigungsabsichten der Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft wider, welche immer noch 14 Punkte unter dem Vorkrisenniveau vor der Corona-Pandemie liegt. Allerdings sind die Planungen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft weiterhin überdurchschnittlich.

Stand: 6. Januar 2023
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