Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbaren Infektionen – BIS 2030

Im April 2016 hat die Bundesregierung die Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen („BIS 2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend“) beschlossen. BIS 2030 ist eine vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam vorgelegte Strategie.

Nationale Aspekte der Strategie

Die Strategie steht für eine wegweisende Neuausrichtung. Sie integriert HIV, Hepatitis B und C und weitere sexuell übertragbare Infektionen, deren Übertragungswege und -risiken teilweise sehr ähnlich sind. Gemeinsamkeiten in der Prävention, und Testung der Krankheiten sowie bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten lassen sich auf diese Weise besser nutzen.

Daher richtet die Strategie Präventions- und Versorgungsangebote passgenau auf verschiedene Altersgruppen und Lebensbereiche aus. Dabei dienen aktuelle Daten als Basis für die Planung und Durchführung von Maßnahmen.

Die Akzeptanz von und ein offener Umgang mit Sexualität, sexuellen Orientierungen sowie unterschiedlichen Lebens- und Verhaltensweise bilden die Grundprinzipien der Strategie.

Eine Vernetzung der staatlichen Institutionen, dem Gesundheitsbereich, freien Trägern, Selbsthilfeorganisationen und anderen Akteuren soll gewährleisten, dass betroffene Menschen mit abgestimmten Maßnahmen besser erreicht und Ressourcen gebündelt werden.

Die nationalen Handlungsfelder lauten:

  • Gesellschaftliche Akzeptanz schaffen
  • Bedarfsorientierte Angebote weiter ausbauen
  • Integrierte Präventions-, Test- und Versorgungsangebote weiterentwickeln
  • Sektorübergreifende Vernetzung der Akteure fördern
  • Wissengrundlage und Datennutzung weiter ausbauen

Internationale Aspekte der Strategie

Auf internationaler Ebene wird die Bundesregierung sich dafür einsetzen, Maßnahmen zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderen sexuell übertragbaren Infektionen unter Berücksichtigung des Ansatzes „Gesundheitssystemstärkung“ zu unterstützen. Durch innovative Forschung und Entwicklung soll bezahlbare Diagnostik und Therapie sowohl in Europa als auch in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung gestellt werden. Regionale, bilaterale und internationale Kooperationen werden fortgesetzt.

Beitrag zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Maßstab ist und bleibt das Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030 zu beenden und Hepatitis sowie andere übertragbare Infektionen zu bekämpfen.

Überprüfung der Strategie BIS 2030

Im Jahr 2023 erreicht die BIS 2030 Strategie ihren Halbzeitstand. Das Koordinierungsgremium zur Umsetzung der BIS 2030 Strategie hat daher im Oktober 2022 empfohlen, eine unabhängige Überprüfung der Strategie durch das ‘European Centre for Disease Control and Prevention’ (ECDC) vornehmen zu lassen.

Ziel der Überprüfung ist es, eine Einschätzung zum Stand der Umsetzung der Strategie und der Erreichung der Ziele bis 2030 zu erhalten. Der Fokus liegt gleichermaßen auf HIV/AIDS, viralen Hepatitiden und sexuell übertragbaren Infektionen.

Ein Bericht des ECDC wird für Mitte 2024 erwartet.

Stand: 4. März 2024
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