Forschung im Nationalen Krebsplan

Der Nationale Krebsplan wurde im Juni 2008 vom Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren initiiert. Ziel des Krebsplans ist die Verbesserung der Krebsbekämpfung durch ein effektives, zielgerichtetes und aufeinander abgestimmtes Handeln aller Verantwortlichen im Rahmen eines langfristig angelegten Koordinierungs- und Kooperationsprogramms.

Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Gesundheit

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das ein Partner im Nationalen Krebsplan ist, kam man überein, dass die Krebsforschung, insbesondere die Versorgungsforschung, als Querschnittsthema in den einzelnen Handlungsfeldern des Nationalen Krebsplans berücksichtigt werden soll.

Das Bundesministerium für Gesundheit hatte deshalb mit Öffentlicher Bekanntmachung vom 20. Juni 2011 den Förderschwerpunkt „Forschung im Nationalen Krebsplan“ im Rahmen seiner Ressortforschung gestartet.

Der ausgeschriebene Förderschwerpunkt basierte auf dem identifizierten Forschungsbedarf zu verschiedenen Zielen in den einzelnen Handlungsfeldern des Nationalen Krebsplans. Dies betraf zum Beispiel Fragestellungen im Zusammenhang mit den Themen der risiko-adaptierten Krebsfrüherkennung, der „informierten Entscheidung“, der Patientenkompetenz und der psychoonkologischen Versorgung. Daher umfasste der Förderschwerpunkt folgende drei Themenfelder:

  1. Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung

  2. Psychosoziale/psychoonkologische Unterstützung von Krebspatientinnen und -patienten

  3. Patientenorientierung in der Onkologie: Informierte Entscheidung und Patientenkompetenz.

Im Rahmen des Förderschwerpunktes wurden im Zeitraum vom 1. März 2012 bis 31. Dezember 2015 insgesamt 13 Projekte mit Mitteln in Höhe von rund 5 Millionen Euro gefördert.

Die Ergebnisse der Projekte wurden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung des Bundesministeriums für Gesundheit am 19. Mai 2016 in Berlin der Fachöffentlichkeit vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Zudem wurden erste Perspektiven für die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgung entwickelt und auf der 2. Nationalen Krebskonferenz am 30. und 31. Mai 2017 diskutiert. Hier finden Sie weitere Informationen.

Die Forschungsergebnisse wurden hinsichtlich ihrer Verwertbarkeit zur Erreichung der Ziele in den Gremien des Nationalen Krebsplans geprüft.

Die Ergebnisse der vier Forschungsprojekte zum Themenfeld „Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung“ wurden im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit initiierten Fachgespräches am 24. Oktober 2017 vorgestellt und erörtert.

Zum Themenfeld „psychosoziale/-psychoonkologische Unterstützung“ wurden die Ergebnisse der drei Forschungsprojekte in die inzwischen abgeschlossenen Beratungen der Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung und Finanzierungsmodelle für Krebsberatungsstellen“ (AG KBS) einbezogen.

Das Themenfeld „Stärkung der Patientenorientierung“ wurde mit sechs Forschungsprojekten bearbeitet. Die Forschungsergebnisse sind in die Arbeit der Querschnitts-Arbeitsgruppe „Gesundheitskompetenz und Patientenorientierung in der Onkologie“ (Q-AG Gesundheitskompetenz) eingeflossen.

Förderung außerhalb des Förderschwerpunktes "Forschung im Nationalen Krebsplan"

Die Arbeiten an den Zielen zu den einzelnen Handlungsfeldern des Nationalen Krebsplans haben gezeigt, dass über die im Förderschwerpunkt „Forschung im Nationalen Krebsplan“ geförderten Projekten hinaus weiter Forschungsbedarf im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele bestand und besteht. Insbesondere können einzelne Fragestellungen nur auf der Grundlage von Gutachten oder wissenschaftlichen Ergebnissen angemessen beantwortet werden.

Daher wurden und werden weitere Vorhaben durch das Bundesministerium für Gesundheit im Rahmen seiner Ressortforschung gefördert. Zum Beispiel hatte die im Jahr 2018 eingerichtete Arbeitsgruppe „Langzeitüberleben nach Krebs“ (AG LONKO) ihre Arbeit aufgenommen und wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zur Konzeption sowohl von grundlagenwissenschaftlichen Forschungsvorhaben als auch von Fördermaßnahmen zur bedarfs- und zielgruppengerechten Weiterentwicklung der Versorgung erarbeitet. Deshalb hat das Bundesministerium für Gesundheit mit Öffentlicher Bekanntmachung vom 15. Oktober 2021 eine Fördermaßnahme zum Thema „Langzeitüberleben nach Krebs“ im Rahmen seiner Ressortforschung ausgeschrieben. Nach Abschluss des formalen Begutachtungsverfahrens der eingereichten Vorhabenbeschreibungen ist am 1. Dezember 2022 das Verbund-Projekt "OPTILATER – Optimales Langzeitüberleben nach Krebs“ gestartet (Laufzeit bis August 2025).

Informationen zu weiteren Projekten aus den jeweiligen Handlungsfeldern des Nationalen Krebsplans finden Sie auf den entsprechenden Seiten. Eine Übersicht über alle Vorhaben, die über den Förderschwerpunkt „Forschung im Nationalen Krebsplan“ hinaus vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurden/werden, finden Sie unter Downloads.

Stand: 13. November 2023
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