Gesundheitsrisiko Hitze
Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag: Die spürbaren gesundheitlichen Folgen der Hitze können in den Sommermonaten gravierend sein. Besonders betroffen: Menschen ab 65, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder.
In einigen Fällen kann das auch zum Tod führen. Nach Einschätzung des RKI führten die wiederholten Hitzewellen und ihr Auftreten über einen längeren Zeitraum im Jahr 2022 zu einer Übersterblichkeit von etwa 4500 Menschen. Erstmals im Jahr 2023 hat das RKI einen wöchentlicher Bericht zur hitzebedingten Mortalität des Robert Koch-Instituts (RKI) etabliert . Für die Sommermonate stehen damit aktuelle, mit dem Hitzegeschehen verbundene Informationen zur hitzebedingten Mortalität zur Verfügung. Insgesamt wurden für den Sommer 2023 rund 3.200 hitzebedingte Sterbefälle für Deutschland ausgewiesen Etwa 2.700 dieser Sterbefälle, also knapp 85 Prozent, waren Personen im Alter von 75 Jahren oder älter.
Fragen und Antworten zu Hitzewellen
Wann spricht man von einer Hitzwelle, welche Daten zu den Gefahren liegen vor und welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen? - das und mehr klärt unser FAQ.
„Hitzeschutzplan für Gesundheit“
Hitzeschutz hat für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hohe Bedeutung. Diesem Thema müssen wir uns wegen der durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher werdenden Hitzeperioden als Gesellschaft insgesamt und speziell im Gesundheitswesen verstärkt widmen. Mit dem „Hitzeschutzplan für Gesundheit“ hat das BMG im Sommer 2023 darauf reagiert. Ziel ist es, das bisherige Engagement aller Ebenen – Bund – Länder – Kommunen – Zivilgesellschaft und Bevölkerung – noch weiter zu stärken und verbessern.
Am 20.11.2023 hat unter der Leitung von Minister Prof. Karl Lauterbach mit allen verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren von Bund, Ländern, Kommunen, Selbstverwaltungspartnern, Verbänden und Zivilgesellschaft eine „Statuskonferenz Hitzeschutz Gesundheit“ stattgefunden. In diesem Rahmen wurde eine Bestandsaufnahme und Analyse bestehender Konzepte und Ressourcen für Hitzeschutzmaßnahmen durchgeführt und konkrete Ziele und Maßnahmen identifiziert, die zur Verstetigung und Weiterentwicklung des gesundheitlichen Hitzeschutzes auf Bundesebene und zur Vorbereitung von Hitzeschutzmaßnahmen im Sommer 2024 dienen sollen.
Eine „Roadmap für den Sommer 2024“ (PDF, barrierefrei, 340 KB) bündelt und konkretisiert nunmehr diese Ziele und Maßnahmen, die auch auf den Empfehlungen und Vorschlägen der im „Hitzeschutzplan für Gesundheit des BMG“ eingebundenen Akteurinnen und Akteure basieren.
Mit Hitzeaktionsplänen auf die Lage vor Ort reagieren
In Deutschland sind Länder und die Kommunen zuständig für Hitzemaßnahmen und Hitzeaktionspläne, mit denen sie sich kurz-, mittel- und langfristig besser auf Hitzephasen vorbereiten und damit die Bevölkerung vor Ort schützen können. Umfassende Empfehlungen zur Erstellung kommunaler Hitzeaktionspläne wurden von Bund und den Ländern bereits 2017 erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen bestehen in Anlehnung an eine WHO-Leitlinie aus acht Kernelementen.
Die konkreten Maßnahmen im Hitzeaktionsplan variieren von Kommune zu Kommune – jeder Plan muss ortsspezifische Gegebenheiten berücksichtigen und entsprechende Lösungen finden. Etwa neue Konzepte der Stadtgestaltung und Bauleitplanung oder Maßnahmen für mehr Stadtgrün, genauso wie kurzfristige Aktionen für mehr Verschattung. Auch spezielle Handlungsabläufe in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen oder Informationskampagnen können Teil des Plans sein; ebenso das Monitoring.
Immer mehr Bundesländer, Städte und Kommunen haben sich in der letzten Zeit auf den Weg gemacht, indem sie bereits eigene Hitzeaktionspläne implementiert haben oder planen dies zu tun.
Aufklären, vernetzen, unterstützen!
Das BMG wirkt neben den im Hitzeschutzplan Gesundheit jährlich angepassten und aktualisierten Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen darauf hin, dass das Thema Hitzeschutz noch mehr in die Breite getragen wird. Auch die Bundesländer haben Ihrer Verantwortung in diesem Bereich Rechnung getragen. So hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) im September 2020 beschlossen, bis 2025 eine flächendeckende Erstellung von Hitzeaktionsplänen in Kommunen voranzutreiben.
Ziel des BMG ist, wissenschaftliche Kenntnisse zum Thema Hitze weiter zu verbessern, bestehende Initiativen und „Good-Practice“-Ansätze für eine gute Hitzevorsorge zu vernetzen sowie verlässliche und passgenaue Informationsangebote bereitzustellen. Damit sorgen wir dafür, dass vor Ort in den Kommunen und in den Einrichtungen des Gesundheitswesens ein effektiver Hitzeschutz organisiert werden kann.
Die Unterstützung des Bundes basiert auf drei Säulen
Weitere Informationen
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Hitzeschutzplan 2023
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat am 28. Juli 2023 einen ersten, konkreten Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums für den Sommer vorgelegt.
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Webportal "Klima Mensch Gesundheit"
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sammelt auf einer Themenseite Informationen und Empfehlungen u. a. zu Hitze, Hitzeschutz sowie UV-Strahlung und dem Klimawandel.
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Kompetenter Hitzeschutz für Kommunen
Die BMG geförderte Webplattform „hitzeservice.de“ der LMU München gibt kommunalen Entscheidungsträgern ein praxisnahes Werkzeug, um eigene Hitzeschutzmaßnahmen umzusetzen.
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Schätzungen des RKI zu Hitze und Übersterblichkeit in Deutschland
Wochenberichte zur hitzebedingten Mortalität