Gemeinsame Kampagne zum Welt-AIDS-Tag

Für mehr Toleranz und Solidarität mit HIV-positiven Menschen

01. Dezember 2014

1. Dezember 2014. Anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) der Frage nachgegangen, wie sich in Deutschland das Zusammenleben und der Umgang mit HIV-positiven Menschen darstellt. Die BZgA hat dies in einer repräsentativen Studie untersucht, deren Ergebnisse am 01.12.14 im Bundesgesundheitsministerium vorgestellt wurden.

Viele Menschen in Deutschland wissen gut über HIV Bescheid: 99 Prozent der Bevölkerung wissen, wie HIV übertragen wird. Hier haben wir mit der Präventionsarbeit viel erreicht. Die aktuelle Studie der BZgA zeigt aber auch, dass es gerade im Umgang mit HIV-positiven Menschen noch immer Unsicherheiten und Ängste gibt. Deshalb ist es wichtig, die Ängste aufzugreifen und über HIV zu informieren. Hier setzt unsere aktuelle Kampagne an. Die Kampagne ist ein Appell, HIV-positive Menschen nicht auszugrenzen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

Die gemeinsame Kampagne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), der BZgA, der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen Aids-Stiftung (DAS) zum Welt-AIDS-Tag greift bestehende Unsicherheiten auf. Unter dem Motto "Positiv zusammen leben" beantwortet sie noch offene Fragen. Vor allem durch Wissen können Toleranz und Solidarität gefördert werden. Die Kampagne „positiv zusammen leben“ unterstreicht die Solidaritätsbotschaft. Sie stellt aber auch noch einmal die Notwendigkeit guter Information heraus. Wer besser informiert ist, geht offener auf HIV-positive Menschen zu.

Akzeptanz und Solidarität sind auch in Deutschland nicht immer selbstverständlich. In einer repräsentativen Untersuchung unter 1.002 Befragten hat die BZgA den Kenntnisstand in der Bevölkerung zu Übertragungs- und Nicht-Übertragungswegen erhoben. Zusätzlich wurde der Frage nachgegangen, inwieweit Menschen im alltäglichen und direkten Umgang mit HIV-positiven Menschen verunsichert sind. Das Ergebnis zeigt, dass Wissen für die Bewertung einer Situation sehr wichtig ist. Deutlich wurde aber auch: Je intensiver persönliche Körperkontakte zu HIV-positiven Menschen sein können, desto größer sind die Unsicherheiten.

Auf die Frage: „Würdest Du mit einem HIV-positiven Kollegen gemeinsam in die Kantine gehen?" antworten 85 Prozent, dass sie das ganz sicher machen würden. Auf die Frage: "Würdest Du jemanden mit HIV küssen?“ antwortet fast jeder Zweite ablehnend. Wichtig ist - und darauf weist die Kampagne der BZgA hin: In allen genannten Situationen besteht kein Ansteckungsrisiko!

Positiv ist hervorzuheben, dass nur sehr wenige Menschen den Kontakt mit HIV-Positiven ablehnen. Auch die eigene Unsicherheit, wie man sich in der Situation selbst verhalten würde, führt nicht automatisch zu Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-Positiven. Sie kann aber ablehnendes Verhalten begünstigen. Deshalb wollen wir mit der Kampagne Positiv zusammen leben‘ durch Antworten auf die geäußerten Unsicherheiten einen Beitrag dazu leisten, dass diese Ängste überwunden werden können.

Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA

2014 findet der Welt-AIDS-Tag zum 27. Mal statt. BMG und BZgA führen seit Jahren gemeinsam mit DAH und DAS die Welt-AIDS-Tags-Kampagne durch. Unterstützt werden sie dabei vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) und dem Fachverband Außenwerbung e.V. (FAW).

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