Bundesweiter Hitzeaktionstag – BMG legt neue Hitzeschutzpläne vor

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) legt drei neue Hitzeschutzpläne vor, um besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen reagieren zu können. Mit ihnen wird der „Hitzeschutzplan Gesundheit“ um die Bereiche Sport, Apotheke und psychotherapeutische Praxen erweitert.

3. Juni 2025

Mit den Hitzeschutzplänen sollen die Bürgerinnen und Bürger über die gesundheitlichen Risiken von Hitze informiert werden. Dabei steht vor allem der Schutz der Menschen im Vordergrund, für die ein erhöhtes Gesundheitsrisiko besteht. Dazu zählen insbesondere ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere, kleine Kinder und Sporttreibende. Die Musterhitzeschutzpläne sind Empfehlungen, um gerade diese Personengruppen vor Hitze zu schützen und zu sensibilisieren.

Die neuen Musterhitzeschutzpläne im Detail

Musterhitzeschutzplan für den organsierten Sport

Musterhitzeschutzplan_Sport

Musterhitzeschutzplan - Sport

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Sporttreibende zu den besonders betroffenen Risikogruppen für klimabedingte Gesundheitsrisiken. Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät Mannheim, der Universität Heidelberg, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. wurde auf Initiative des BMG deshalb ein Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport erarbeitet, um alle Zielgruppen im Breitensport vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken besser zu schützen. Vereinen und Verbänden soll dieser Plan helfen, Sporttreibende, hauptamtlich Mitarbeitende und freiwillig Engagierte, z.B. Trainerinnen und Trainer, Kampfrichterinnen und Kampfrichter, Funktionäre und Servicekräfte, ebenso wie Zuschauerinnen und Zuschauer vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken zu schützen.

Musterhitzeschutzplan für Apotheken

Musterhitzeschutzplan_Apotheken

Musterhitzeschutzplan - Apotheken

Apotheken kommt beim Hitzeschutz eine besondere Bedeutung zu: Als niedrigschwellige Versorgungseinrichtungen und wohnortnahe Anlaufstellen tragen sie wesentlich zur Gesundheitsversorgung bei und sind daher auch in hitzebedingten Ausnahmesituationen von großer Relevanz. Sie können für die gesundheitlichen Risiken sensibilisieren, zu den Auswirkungen von Hitze auf Medikamente aufklären und die Medikation der Patientinnen und Patienten überprüfen. Der gemeinsam mit der Bundesapothekerkammer (BAK) in Zusammenarbeit mit KLUG e.V. erarbeitete Musterhitzeschutzplan für Apotheken als Bundesempfehlung soll Apotheken bei der Implementierung von diesen und weiteren Hitzeschutzmaßnahmen unterstützen. Ziel ist es, sowohl die Sicherheit und Gesundheit der Patientinnen und Patienten als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten sowie die Qualität von Arzneimitteln unter erhöhten Temperaturbedingungen zu sichern.

Musterhitzeschutzplan für ambulante psychotherapeutische Praxen

Musterhitzeschutzplan_Psychotherapeutische_Praxen

Musterhitzeschutzplan - psychotherapeutische Praxen

Hitze stellt auch eine Gefahr für die psychische Gesundheit dar. Ziel des gemeinsam mit der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) entwickelten Musterhitzeschutzplans ist es, Psychotherapeutinnen und -therapeuten darin zu unterstützen, Patientinnen und Patienten über Hitzegefahren aufzuklären, zur Selbstfürsorge an heißen Tagen anzuregen und den Schutz vor Hitze in ambulanten Praxen für Patientinnen und Patienten und Mitarbeitende zu erhöhen.

Weiterentwicklung "Hitzeschutzplan Gesundheit"

Darüber hinaus werden auch andere Maßnahmen des „Hitzeschutzplan Gesundheit“ weiterentwickelt:

  • Das BMG fördert Unterstützungsangebote zum Schutz spezieller Risikogruppen auf dem Portal „Hitzeservice.de: Für Menschen im höheren Lebensalter, Kinder, wohnungslose Menschen, stationär versorgte Pflegebedürftige, im Freien Arbeitende und – seit Beginn diesen Jahres – auch für Menschen mit Behinderungen. Das neue Format „Hitzeservice vernetzt“ soll außerdem das Wissen von Akteurinnen und Akteuren im gesundheitlichen Hitzeschutz bei regionalen und bundesweiten Fachveranstaltungen sichtbar und nutzbar machen.
  • Das „Hitzemonitoring“ des RKI wird weiterentwickelt, um die Auswirkungen der Hitzewellen besser einschätzen zu können.
  • Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) wird seine Angebote zur Information und Aufklärung mit Verhaltenstipps zum Thema Hitze weiter verstärken. Unter anderem mit einem Infopaket für alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der rund 11.000 Kommunen in Deutschland und einem Tool-Kit für Multiplikatoren, das u.a. Bausteine für Pressearbeit oder Tipps bei Hitze in den jeweiligen Lebenswelten anbietet.
  • Gemeinsam mit anderen Bundesministerien und den Ländern wird eine gemeinsame Krisenübung (LÜKEX 26) vorbereitet. So soll auch die Verzahnung von Hitzeschutz auf Länder- und kommunaler Ebene mit dem Katastrophen- und Bevölkerungsschutz auf Bundesebene verbessert werden.

Die Zuständigkeit für Hitzemaßnahmen und -aktionspläne liegt in Deutschland bei den Ländern und Kommunen. Der 2023 vom Bundesministerium für Gesundheit auf den Weg gebrachte „Hitzeschutzplan Gesundheit“ soll das Engagement aller Ebenen – Bund, Länder, Kommunen, Zivilgesellschaft und Bevölkerung – weiter stärken. Er wird seitdem gemeinsam mit allen Verantwortlichen im Gesundheitswesen weiterentwickelt.

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