Telemedizin-unterstützte Sonographie zur Qualitätsverbesserung der Patientenversorgung in ländlichen Gebieten (TeleSonoConsulting)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“

Telemedizin-unterstützte Sonographie zur Qualitätsverbesserung der Patientenversorgung in ländlichen Gebieten (TeleSonoConsulting)

Projektleitung

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH
Dr. Tobias Kleemann
Thiemstr. 111
03048 Cottbus

Projektlaufzeit

01.07.2022 bis 11.02.2023

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Digitale Lösungen in der Versorgung erfahrbar machen – Innovative Modellvorhaben“ (Förderbekanntmachung) im Rahmen „Zukunftsregion Digitale Gesundheit

Projektbeteiligte

  • Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Naëmi-Wilke-Stift, Guben
  • Thiem-Research GmbH, Cottbus

Ansprechperson

Dr. Fabian Gondorf
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Ultraschall-Sonografie ist ein schmerz- und risikoarmes, kostengünstiges Verfahren, um Bilder vom Inneren des menschlichen Körpers zu erhalten. Um diese Bilder richtig zu inter­pretieren, also z. B. gesunde von kranken Organen zu unterscheiden, braucht das durchführende medizinische Personal viel Erfahrung mit Ultraschall-Untersuchungen. In großen Kliniken ist die Verfügbarkeit von Spezialisten bereits herausfordernd, aber in kleinen Krankenhäusern oder stationären Einrichtungen in ländlichen Gebieten, in denen manche Krankheiten nur sehr selten vorstellig werden, fehlt den Ärztinnen und Ärzten häufig diese Erfahrung. Andererseits sollen alle Menschen in Deutschland eine möglichst gute medizinische Versorgung erhalten, unabhängig davon wo sie leben. Mit den Vorhaben soll der ortsunabhängige Zugang zu benötigter Fachexpertise deutlich erleichtert werden.

Ziele und Vorgehen

Im Vorhaben TeleSonoConsulting soll erforscht werden, ob die Ergebnisse von Ultraschall-Untersuchungen besser werden, wenn wenig spezialisierte Ärztinnen und Ärzte sich über elektronische Kommunikationsmedien mit Spezialisten an anderen Kliniken abstimmen können. Hierzu werden Patientinnen und Patienten bei denen in den beteiligten Pilot-Krankenhäusern Ultraschall-Untersuchungen durchgeführt werden sollen, zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wird wie üblich behandelt. Bei der anderen Gruppe wird eine live-Konferenz mit einem Spezialisten oder einer Spezialistin an einem anderen Ort eingerichtet, sodass die Ultraschall-Bilder live mit der untersuchenden Ärztin oder dem untersuchenden Arzt besprochen werden können. Anhand der Ergebnisse der darauffolgenden Behandlung oder weitere Untersuchungen wird ausgewertet, bei welcher Gruppe die besseren Diagnosen gestellt wurden. Außerdem wird erfragt, wie das behandelnde Personal sowie die Patientinnen und Patienten die jeweilige Ultraschall-Untersuchung empfunden haben, also ob z. B. der zugeschaltete Spezialist eher als hilfreich oder störend empfunden wurde. Insgesamt sollen im Rahmen des Vorhabens etwa 400 Ultraschall-Untersuchungen mit Unterstützung von Spezialisten durchgeführt werden.

Perspektiven für die Praxis

Auf Basis der Ergebnisse dieser Untersuchung könnten bestimmte Formen dieser telemedizinisch unterstützten Sonographien ins Routineprogramm von kleineren Krankenhäusern aufgenommen werden. Dadurch könnten Patientinnen und Patienten in ländlichen Gebieten von qualitativ hochwertigen Untersuchungen profitieren, ohne lange Wege zu Spezialkliniken zurücklegen zu müssen.

Zudem kann die Methode der live-Konferenz zu Schulungszwecken in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung verwendet werden, um beispielsweise die Diagnosestellung bei seltenen Erkrankungen oder kritischen Fällen zu demonstrieren.

Stand: 21. April 2023
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