Lauterbach: Affenpocken nicht der Beginn einer neuen Pandemie

Die Ausbreitung des Affenpockenvirus in mehreren Ländern der Welt, darunter auch Deutschland, muss laut Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach ernst genommen werden. Eine allgemeine Gefahr für die Bevölkerung bestehe aber nicht. „Wir haben es hier mit Ausbrüchen zu tun, die einen bekannten Erreger betreffen - und von dem wir wissen, wie wir ihn bekämpfen können“, so Lauterbach. Wichtig sei jetzt eine konsequente Kontaktnachverfolgung und Isolation der Infizierten.

24. Mai 2022

Wir haben noch sehr gute Chancen, die Affenpocken in Deutschland und Europa zu stoppen. Dafür machen wir derzeit alles: Wir reagieren hart und schnell. Wir werden nicht zulassen, dass hier die Reaktion verschleppt wird.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Angesteckt haben sich bis jetzt hauptsächlich Männer, die mit anderen Männern ungeschützten Sex hatten. Diese müssten zum Schutz gezielt angesprochen werden, so Lauterbach. Er warnte aber gleichzeitig ausdrücklich vor einer Stigmatisierung: Der Erreger könne alle Geschlechter und Altersklassen befallen.

Für die Länder hat das BMG gemeinsam mit dem RKI eine Empfehlung zum Umgang mit dem Affenpockenvirus erarbeitet. Kernbestandteil ist eine Isolationsanordnung von mindestens 21 Tagen für Infizierte. „In den frühen Phasen einer Epidemie muss hart und früh reagiert werden“, so Lauterbach.

Präventiv hat Deutschland zudem 40.000 Dosen Pocken-Impfstoff bestellt. Er kann eine Ansteckung mit dem Affenpockenvirus verhindern und den Ausbruch der Krankheit bei bereits Infizierten abschwächen. Möglich ist zum Beispiel, diesen Impfstoff den Kontaktpersonen von Infizierten anzubieten.

Zu den Eigenschaften des Virus ergänzte RKI-Präsident Lothar H. Wieler auf der gemeinsamen Pressekonferenz am 24.05.22: „Es ist eine seltene Viruserkrankung. Sie wird vermutlich vor allen Dingen von Nagetieren auf den Menschen übertragen. Die Affenpocken können durch einen engen Kontakt mit einer infizierten Person oder einem infizierten Tier oder auch durch ein kontaminiertes Material auf Menschen übertragen werden.“

Es handele sich um eine selbstlimitierende Krankheit, von der sich die meisten Menschen nach ein paar Wochen erholten, so Wieler. Schwere Fälle seien aber möglich. Zu den klassischen Symptomen gehörten Fieber, Lymphknotenschwellungen, Hautausschläge sowie starke Schmerzen und Jucken im Intimbereich. Das Affenpockenvirus sei nicht mit dem normalen Pockenvirus zu verwechseln.

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