Charité Corona Cross 2.1 (CCC 2.1)

Surveillance der Delta-Variante und potentiellen neuen Virusvarianten von SARS-CoV-2, endemischen Coronaviren sowie weiteren Erkältungsviren in vulnerablen Bevölkerungsgruppen, Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Charité Corona Cross 2.1 (CCC 2.1) - Symbolbild

Motivation

Das Coronavirus SARS-CoV-2 und aufkommende Varianten stellen aufgrund der schnellen Verbreitung eine weltweite Gesundheitsgefahr dar, weil die durch das Virus hervorgerufene Erkrankung Covid-19 sehr schwerwiegend verlaufen kann. Das Risiko, schwere Krankheitsverläufe zu entwickeln, ist für ungeimpfte bzw. nicht-vollständig geimpfte Personen sowie Personen, die aus verschiedenen Gründen nur einen geringen Impfschutz aufgebaut haben, besonders groß. Zudem lassen Dauer und Umfang des Impfschutzes bei Älteren nach einiger Zeit offenbar wieder nach. Ob für Kinder durch die Delta- oder Omikron-Varianten ein Risiko besteht, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln, ist unklar. Im CCC-2.1-Vorhaben werden das Auftreten weiterer Wellen von SARS-CoV-2-Infektionen und deren Folgen sowie das Auftreten weiterer Corona-Erkältungsviren in besonders zu schützenden Bevölkerungsgruppen untersucht. Hierzu zählen Kinder in Kitas, für die es bisher keine Möglichkeit einer Impfung gibt, und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, bei denen aufgrund bestimmter Vorerkrankungen kein vollständiger Impfschutz aufgebaut werden kann. Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist es, in diesen vulnerablen Bevölkerungsgruppen ein Bild zu erlangen, wie sich Immunantworten gegen SARS-CoV-2 und aufkommende Varianten in den zu erwartenden Wellen entwickeln.

Ziele und Vorgehen

An der Charité wird mittels einer großen repräsentativen Stichprobe in Kitas und Pflegeeinrichtungen der Einfluss der Delta-Variante und weiterer neuer Varianten auf den Immunschutz von Kindern, Pflegebedürftigen und Betreuungspersonal untersucht. Mit PCR-Tests von einfach abzunehmenden Speichelproben soll geprüft werden, mit welcher Dynamik sich neue SARS-CoV-2-Varianten ausbreiten und wie sich die Impfquote der Mitarbeitenden auf die Infektionswelle auswirkt. Bei erwachsenen Studienteilnehmenden, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden, folgt mithilfe immundiagnostischer Methoden eine genauere Blut-Untersuchung. Bei Kindern, die positiv getestet werden, werden in regelmäßigen Abständen weitere Speichelproben untersucht. Zusätzlich soll ab dem Frühjahr 2022 mittels einer automatisierten Verarbeitung und Analyse der Proben versucht werden, mögliche Sommerreservoire von humanen Corona-Viren zu identifizieren.

Perspektiven für die Praxis

Die Ergebnisse des Vorhabens können bei der Bewertung der Pandemielage und künftiger Impfstrategien insbesondere in Bezug auf mögliche Auffrischimpfungen für vulnerable Bevölkerungsgruppen beitragen.  So könnten verbesserte Screening-Methoden dabei helfen, Personen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu finden und sie bei erfolgter Infektion genauer zu überwachen und angemessen zu behandeln. Weiterhin kann Personal, das erhöhten Infektionsrisiken ausgesetzt ist, unter besser definierten Risiken arbeiten.

Wenn ermittelt werden kann, in welchem Maße in der gesunden Bevölkerung bereits ein Immunschutz durch endemische Coronaviren vorhanden ist und besonders effektive Bestandteile der Viren erfolgreich bestimmbar sind, bergen diese Erkenntnisse ein großes Potential für die weitere Entwicklung neuer Impfstrategien. Das Aufdecken möglicher Sommerreservoire von humanen Coronaviren soll helfen, frühzeitig neue Krankheitswellen zu entdecken, die durch SARS-CoV-2-Varianten verursacht werden, und vorbeugende Maßnahmen zu treffen.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Charité Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Andreas Thiel
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Projektlaufzeit

18.10.2021 bis 31.12.2022

Ansprechperson

Dr. Beatrix Schumak
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 10. Juni 2022
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