Prävention bei Auszubildenden in Bezug auf Rauschmittel-konsum und Internetbezogene Störungen (PARI)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Motivation
Studien haben gezeigt, dass Auszubildende im Vergleich zu Gleichaltrigen ein deutlich erhöhtes Risiko eines ungünstigen gesundheitsrelevanten Verhaltens haben. Das bezieht sich sowohl auf Alkohol- und Tabakkonsum als auch auf den Konsum illegaler Drogen und das Auftreten internetbezogener Störungen. Auszubildende sind daher eine relevante Zielgruppe für Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung und die berufsbildende Schule der geeignete Zugangsweg dafür.
Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Großteil dieser Schulen bereits Maßnahmen zur Suchtprävention anbietet. Allerdings fehlt es bisher noch an ausreichender Evidenz zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen und der Zugang zur Zielgruppe gestaltet sich schwierig.
Ziele und Vorgehen
Ziel dieses Projektes ist, das bestehende App-basierte Programm „ready4life“ um die beiden Elemente „Internetbezogene Störungen" und „Cannabis" zu ergänzen und in einem nächsten Schritt an berufsbildenden Schulen in fünf Bundesländern zu evaluieren. Weiterhin soll untersucht werden, ob durch die Vermittlung der Interventionsinhalte via Chat die Akzeptanz und Wirksamkeit erhöht werden kann. Rückmeldungen im Anschluss an die Beantwortung von Fragen und kurze Dialoge sollen zur regelmäßigen und längerfristigen Nutzung motivieren und die Akzeptanz und Effektivität des Programms verbessern.
Perspektiven für die Praxis
Das untersuchte Präventionskonzept wird im Falle der Wirksamkeit als Programm bereitgestellt. Alle Materialien stehen online zur Verfügung. Dies beinhaltet die computergestützte Intervention von ready4Life, Checklisten, Arbeitshilfen, Ablaufpläne und die Evaluationsergebnisse.
In einem Projektbeirat, im dem auch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), der Ausschuss für Berufliche Bildung der Kultusministerkonferenz, die Landesstelle für Suchtfragen Niedersachsen (NLS) und der BKK Dachverband vertreten sind, werden Maßnahmen zur Verstetigung entwickelt und empfohlen. Dabei soll auch geprüft werden, in welcher Form Fördermöglichkeiten (z. B. im Rahmen des Präventionsgesetzes) den Prozess der breitflächigen Implementation verbessern können.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Universität zu Lübeck
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf
'Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
Projektlaufzeit
01.09.2019 bis 31.03.2023
Ansprechperson
Dr. Ursula Kopp
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de