Welttuberkulosetag der WHO

24. März 2016. Am 24. März 1882 gab Robert Koch seine Entdeckung des Tuberkulose-Erregers bekannt und bereitete damit den Weg für die Behandlung der Infektionskrankheit. Ein Jahrhundert später erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den 24. März zum Welttuberkulosetag. Er ehrt Kochs Leistung, dient jedoch zugleich als Mahnung, die Erkrankung konsequent zu bekämpfen. Das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut sind auf vielen Ebenen aktiv. 

26. April 2016
Foto: Briefmarke zu Ehren Robert Kochs und dessen Entdeckung des Tuberkulose-Erregers
Bildquelle: Boris15/Shutterstock.com
Foto: Briefmarke zu Ehren Robert Kochs und dessen Entdeckung des Tuberkulose-Erregers
Bildquelle: Boris15/Shutterstock.com

Jedes Jahr erinnert der Welttuberkulosetag daran, dass die bakterielle Infektionskrankheit noch immer nicht ausgerottet ist. Fast 1,5 Millionen Menschen, die meisten von ihnen aus Entwicklungsländern, erliegen ihr jährlich. Durch eine Antibiotika-Therapie ist die Tuberkulose heilbar. Damit die Behandlung den vollen Erfolg zeigt, bedarf es allerdings einer frühzeitigen Diagnose.     

Hierzulande lassen sich Tuberkulose-Erkrankungen durch eine aktive Fallfindung leichter feststellen. Dem Robert Koch-Institut wurden 2015 insgesamt 5.865 diagnostizierte Fälle übermittelt, nach 4.533 im Jahr 2014 und 4.325 im Jahr 2013. Im Jahr 2005 lag die Zahl der diagnostizierten Fälle bei 6.030. Durch die frühzeitige Entdeckung und Behandlung von Tuberkulose-Erkrankungen sinkt auch das des Übertragungsrisikos, das laut RKI-Präsident Lothar H. Wieler allgemein klein ist: "Trotz des Anstiegs der Tuberkulose-Erkrankungen ist das Infektionsrisiko innerhalb der Allgemeinbevölkerung unverändert sehr gering."

Gefährdet für eine Ansteckung sind in erster Linie enge Kontaktpersonen von Erkrankten, nach längerem oder wiederholtem Kontakt. Einmalige und kurze Kontakte sind nur mit einem niedrigen Übertragungspotenzial verbunden. Zudem sind längst nicht alle Patientinnen und Patienten zwangsläufig infektiös. Knapp die Hälfte von ihnen leidet nicht an der ansteckenden, offenen Lungentuberkulose, sondern an andern Formen.  

Bündelung der Expertise zum Thema Tuberkulose

Um Tuberkulose wirksam zu bekämpfen sind gemeinsame Anstrengungen für die frühe Erkennung, Behandlung und Vermeidung von Tuberkulose erforderlich. Um den Austausch zur Infektionskrankheit zu verstärken, unterstützt das Bundesgesundheitsministerium daher seit mehreren Jahren die Tagung „Tuberkulose aktuell“. Sie dient vor allem Gesundheitsämtern, Praxen sowie Kliniken und Laboren als wichtiges Forum. Die diesjährige Konferenz am 14. März 2016 beschäftigte sich mit dem Thema „Tuberkulose und Migration“.

Mit Blick auf dieses Thema bietet das Robert Koch-Institut, einer der Veranstalter, ein hohes Maß an Expertise. Zur Unterstützung des medizinischen Personals erstellt es regelmäßig aktuelle Fachinformationen – zum Beispiel zur Erstuntersuchung von Asylsuchenden, bei der Tests auf Tuberkulose (TB) Pflicht sind, sowie speziell auch zur Umsetzung der TB-Untersuchung bei asylsuchenden Kindern und Jugendlichen.

Das Bundesministerium für Gesundheit fördert „Explain-TB“, ein Projekt zur mobilen Tuberkuloseaufklärung. Über Apps sowie Erklärvideos soll es Sprach- und Verständnisbarrieren abbauen – denn der Arzt-Patienten-Kontakt und die Begleitung bei der oftmals nebenwirkungsreichen Tuberkulose-Therapie sind zentral für den Behandlungserfolg. Im Wissenschaftsbereich finanziert das Bundesgesundheitsministerium neben der Forschung am RKI das Forschungszentrum Borstel, eine der führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Tuberkulose.

 

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