Deutsches Register von COVID-19 Obduktionen (DeRegCOVID)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Mikroskopische Aufnahme von geschädigtem Lungengewebe infolge einer COVID-19 Erkrankung, Hämatoxylin-Eosin-Färbung, 20-fache Vergrößerung
Mikroskopische Aufnahme von geschädigtem Lungengewebe infolge einer COVID-19 Erkrankung, Hämatoxylin-Eosin-Färbung, 20-fache Vergrößerung

Motivation

Die Obduktion verstorbener Betroffener ermöglicht es besser zu verstehen, wie sich Infektionskrankheiten im menschlichen Körper ausbreiten und verlaufen. Anhand dieser Erkenntnisse können neue Behandlungskonzepte entwickelt und bereits verfügbare Therapien weiter verbessert werden. Über die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursachten Erkrankungen und deren Auswirkungen auf die betroffenen Organe und Zellen ist trotz wichtiger Fortschritte noch zu wenig bekannt. Dies betrifft auch den Einfluss von bereits bestehenden Erkrankungen auf das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die Obduktion von Verstorbenen mit einer vorangegangenen SARS-CoV-2 Infektion ist geeignet einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen zu leisten.

Ziele und Vorgehen

DeRegCOVID ist weltweit das erste zentralisierte nationale Register für COVID-19-Obduktionen. Im Register sollen die Daten möglichst aller Obduktionen von COVID-19 Erkrankten in Deutschland und den verfügbaren Proben erfasst werden. Die pseudonymisierten Daten sollen zentral ausgewertet und Forschenden und Behandelnden für weitere Analysen und Anfragen zur Verfügung gestellt werden. Da die Daten zahlreicher Kliniken gesammelt und ausgewertet werden, ist die Aussagekraft der Ergebnisse besonders hoch. Um diese weiter zu erhöhen, wird eine Verknüpfung mit deutschen und internationalen COVID-19 Patientenregistern angestrebt. Darüber hinaus werden Handlungsanweisungen für die Durchführung von COVID-19 Obduktionen und Empfehlungen zur Probenaufarbeitung bereitgestellt. In DeRegCOVID können die Fälle aller Verstorbenen registriert werden, bei denen vor oder nach der Obduktion eine bestätigte COVID-19 Erkrankung beziehungsweise eine SARS-CoV-2 Infektion nachgewiesen wurde.

Perspektiven für die Praxis

Die Auswertung der in DeRegCOVID erfassten Obduktionsergebnisse trägt zu einem besseren Verständnis von COVID-19 Todesursachen und Krankheitsverläufen bei. Potenzielle Risikogruppen können zukünftig besser identifiziert und neue Erkenntnisse für die Klinik gewonnen werden. Diese können dazu beitragen, dass aktuelle COVID-19 Therapieansätze verbessert oder neue Behandlungsoptionen erschlossen werden.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Universitätsklinikum RWTH Aachen
Prof. Dr. med. Peter Boor
Pauwelsstraße 30
52074 Aachen

Projektlaufzeit

01.07.2020 bis 30.12.2022

Ansprechperson

Dr. Angela Steinbach
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 30. Mai 2022
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