Nationale Lernplattformen für digitales Patienten-bezogenes Lernen im Medizinstudium (DigiPaL)

Mann arbeitet am PC - Nationale Lernplattformen für digitales Patienten-bezogenes Lernen im Medizinstudium (DigiPaL)

Motivation

Ein Ziel des Medizinstudiums ist die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten, die das von ihnen erworbene Faktenwissen bei der Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten kompetent anwenden. Diese Fertigkeiten werden im Medizinstudium unter anderem im Rahmen von verschiedenen Blockpraktika sowie im Unterricht am Krankenbett trainiert. Aufgrund der aktuellen Kontaktbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie können diese Unterrichtsformen zurzeit nur in sehr begrenztem Umfang angeboten werden. Damit das Medizinstudium trotzdem fortgesetzt werden kann, werden kurzfristig alternative Formate benötigt, die teilweisen Ersatz bieten – zum Beispiel digitale Lehrformate.

Die Medizinischen Fakultäten an den Universitäten haben ihre Lehrpläne und Lehrveranstaltungen bereits großflächig auf digitale Formate umgestellt. Bislang stehen jedoch noch keine digitalen Veranstaltungen zur Verfügung, um die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte praktisch und patientenbezogen zu unterrichten.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt DigiPaL, eine gemeinsame Initiative des Medizinischen Fakultätentages, des Universitätsklinikums Bonn, der Universitätsmedizin Göttingen und des LMU Klinikums München, soll den Universitäten alternative digitale Lernformate zur Verfügung stellen, mit denen Medizinstudierende ersatzweise trainieren können. In einem ersten Schritt sollen bereits vorhandene digitale Formate zentral erfasst und für alle Standorte verfügbar gemacht werden. Dabei soll es besonders um fallbasierte Formate gehen, die auf einer Onlineplattform zur Verfügung gestellt werden. In einem zweiten Schritt sollen neue Ressourcen in der Lernplattform erstellt werden, um etwaige inhaltliche Lücken zu schließen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von digitalen Fällen virtueller Patientinnen und Patienten. Hier sollen Studierende anhand von Patientengeschichten mit angeschlossenen Fragen den Umgang mit allen wichtigen Krankheitsbildern üben. Ein besonderer Schwerpunkt wird der Umgang mit akut erkrankten Personen sein. Diese virtuellen Patientinnen und Patienten sollen dabei helfen, die Studierenden für gute und nachvollziehbare Entscheidungen in Diagnostik und Therapie fit zu machen.

Perspektiven für die Praxis

Mit der deutschlandweiten Bereitstellung digitaler Formate kann das Projekt einen Beitrag zur standortübergreifenden Digitalisierung des Medizinstudiums leisten. Solche virtuellen Lernformate, Online-Seminare und digitalen Kurse haben eine ganze Reihe von Vorteilen, nicht nur in Zeiten der COVID-19-Pandemie: Zwar können solche Formate den Unterricht an Patientinnen und Patienten nicht vollwertig ersetzen. Künftig sollen sich Studierende anhand der digitalen Lehrveranstaltungen aber besser auf den realen Kontakt zu Patientinnen und Patienten vorbereiten können, sodass sie die wertvolle Zeit am Krankenbett oder in der Praxis besser nutzen und sich den Patientinnen und Patienten kompetenter zuwenden können.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Dr. Tobias Raupach
Wilhelmsplatz 1
37073 Göttingen

Projektlaufzeit

01.06.2020 bis 31.12.2021

Ansprechperson

Dr. Günter Wrobel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de​​​​​​​​​​​​​​

Stand: 1. August 2022
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