Syphilis-Testung, Resistenzbestimmung von Mycoplasma genitalium sowie LGV-Subtypisierung im Rahmen der MSM-Screening Study 2.0 (MSM)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“

Syphilis-Testung, Resistenzbestimmung von Mycoplasma genitalium sowie LGV-Subtypisierung im Rahmen der MSM-Screening Study 2.0 (MSM)

Motivation

Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), sind von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und HIV besonders stark betroffen, wenn sie ein erhöhtes sexuelles Risikoverhalten zeigen. Dazu gehören häufig wechselnde Sexualpartner und häufigere Sexualkontakte ohne Kondom. Viele der bakteriell verursachten STI sind durch Antibiotika gut behandelbar. Da STI oft keine Symptome haben, bleiben sie häufig unerkannt und unbehandelt. So bergen sie das Risiko von schwerwiegenden Folgeerkrankungen und stellen wichtige begünstigende Faktoren einer HIV-Infektion dar. Aus diesem Grund sollte die Erfassung von Infektionen mit sexuell übertragbaren Erregern Hinweise auf mögliche Risikogruppen geben, um darauf basierend gezielte Präventionsmaßnahmen einleiten zu können.

Ziele und Vorgehen

Das Vorhaben umfasst eine deutschlandweite Querschnittsstudie in Praxen der infektiologischen Schwerpunktversorgung. Dabei sollen über 2.000 Personen mithilfe molekulargenetischer Diagnostik auf das Vorliegen einer sexuell übertragbaren Infektion und auch von Antibiotika-Resistenzen getestet werden. Weiterhin wird eine Befragung der Teilnehmenden durchgeführt, um Risikofaktoren und Risikoverhalten für den Erwerb eines dieser Erreger zu analysieren. Dazu gehört beispielsweise ein verändertes Schutzverhalten unter der Verwendung der HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP).

Perspektiven für die Praxis

HIV-Infektionen zu vermeiden bleibt auch in Zukunft eine wichtige Herausforderung. Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Inzidenzen von sexuell übertragbaren Krankheiten, wie z. B. der Syphilis, sind MSM eine wichtige Zielgruppe in diesem Bereich. Durch die Erhebung aktueller Prävalenz-Daten zu sexuell übertragbaren Infektionen bei MSM als einer der Hauptbetroffenengruppen in Deutschland, sollen Angebote zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von sexuell übertragbaren Infektionen bei MSM evidenzbasiert und passgenau umgesetzt bzw. angepasst werden können. Dies soll dazu beitragen, die Krankheitslast sowohl des Einzelnen als auch in den Risikogruppen deutlich zu reduzieren.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Robert Koch-Institut
Dr. Klaus Jansen
Nordufer 20
13353 Berlin

Projektlaufzeit

01.01.2022 bis 31.12.2023

Ansprechperson

Dr. Angela Steinbach
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 22. April 2022
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