Data for Health Conference erarbeitet bessere Rahmenbedingungen für Forschung

21. Juni 2023

Deutsche und amerikanische Wissenschaftler und Regierungsvertreter wollen zusammen Lösungen zum transatlantischen Datenzugang erarbeiten. So soll an künstlich erzeugten, sogenannten Synthetischen Daten untersucht werden, welche Auflagen es in der internationalen Forschung an Gesundheitsdaten gibt und wie diese erfüllt werden können. Das ist ein Ergebnis der Data for Health Conference 2023, die das Bundesministerium für Gesundheit zusammen mit der Harvard Medical School in Berlin veranstaltet hat.

Damit reagieren die Konferenzveranstalter auf die technologische Zeitenwende durch die Nutzung generativer KI im Gesundheitswesen. Ihr Ziel ist, in der Folge der Konferenz, Verfahren, Mustertexte und Vorlagen für rechtssicheren Datenzugang zu entwickeln (z.B. Einwilligungserklärungen, Datenschutzfolgeabschätzung, Musterverträge etc.). So sollen die Antragsprozesse vor allem für die Forscherinnen und Forscher vereinfacht und repetitive Kosten durch transatlantische Rechtsberatung reduziert werden.

Zudem forderten die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer konkrete Instrumente auf EU-Ebene, um den transatlantischen Datenzugang zwischen Behörden und öffentlichen Forschungseinrichtungen rechtssicher zu ermöglichen. Spitzenvertreter des US National Institutes of Health boten dafür Verhandlungen an.

Die Konferenz hat nicht - wie so oft - Probleme der Gesundheitsforschung mit großen Datenmengen aufgezeigt, sondern im Schwerpunkt an Lösungen in kleinen Gruppen von internationalen Expertinnen und Experten gearbeitet. Wir werden auf Grundlage dieser Erkenntnisse Wege finden und Rahmenbedingungen einführen, die Gesundheitsforschung an Patientendaten einfacher und sicherer möglich machen. Uns ist bewusst: Die Wissenschaft dürfen wir mit dieser Aufgabe nicht allein lassen. Sie braucht praxistaugliche Hilfe durch die Politik. Hier werden wir mit der EU-Kommission zusammenarbeiten. Sie muss endlich rechtssichere Verträge für transatlantischen Datenaustausch schließen, damit Forscherinnen und Forscher aus aller Welt Wissen und Werte teilen können. Die technologische Zeitenwende hat bereits stattgefunden. Wir starten jetzt die Aufholjagd, um die Chancen zu gestalten.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Auf den ersten Blick scheint der transatlantische Datenaustausch vielleicht seltsam - vor allem wenn es innerhalb Deutschlands und Europas offene Aufgaben gibt. Die allermeisten KI Modelle müssen aber ihren klinischen Wert erst auf deutschen Daten erbringen und dafür ist der sichere Datenzugang zwingend erforderlich. Nur so kann die Sicherheit und Anwendbarkeit der KI Produkte auf deutschen Daten getestet werden. Daher wird die transatlantische Datennutzung zur zentralen medizinischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Wir gehen mit dieser Konferenz diese Problematik bereits jetzt konkret an.

Jochen Lennerz (Harvard Medical School)

Data for Health Conference 2023

Momentan ist die Forschung an internationalen Gesundheitsdaten nur schwer möglich, da es vor allem an einheitlichen Regelungen und Strukturen fehlt. Der internationale Datenaustausch ist jedoch ein wichtiger Baustein für eine effiziente Gesundheitsversorgung.

Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Politikerinnen und Politiker, Ärztinnen und Ärzte und Ethikerinnen und Ethiker, haben sich daher vom 20.-21. Juni 2023 in Berlin versammelt und über Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der Nutzung von Gesundheitsdaten beraten. In Podiumsdiskussionen und Workshops wurden mögliche neue Impulse und Lösungsansätze diskutiert, um die Forschung mit internationalen Gesundheitsdaten zu verbessern.

Mit der Konferenz wird der bestehende transatlantische Dialog fortgesetzt und intensiviert. Bereits im Dezember 2022 hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach Boston besucht, um sich über die Digitalisierung im Gesundheitswesen auszutauschen.

Videostreams "Data for Health Conference"

Hier finden Sie die Videos zur Eröffnungspressekonferenz und der Livestreams zu beiden Kongresstagen

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