"Welt-Alzheimertag": Bessere Teilhabe für Demenzerkrankte am gesellschaftlichen Alltag ermöglichen

19. September 2014

Zum „Welt-Alzheimertag“ am Sonntag, den 21. September, erklärt der Patientenbeauftragte und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann:

"Bereits heute leben in Deutschland rund 1,5 Millionen Demenzerkrankte. Etwa 60 Prozent von ihnen sind an Alzheimer erkrankt. Gerade am Welt-Alzheimertag sollten wir alle uns das Ziel setzen, diesen Menschen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag zu ermöglichen. Das schafft soziale Kontinuität, Unterstützung und damit ein gutes Stück mehr Lebensqualität für Betroffene und ihre Familien. Ich wünsche mir, dass es in Zukunft überall selbstverständlich ist, dass Demenzerkrankte zum Beispiel an Geburtstagsfeiern und Musik- oder Theaterveranstaltungen teilnehmen. Auch das trägt mit dazu bei, den heimtückischen Gedächtnisverlust zu bekämpfen. Und jeder von uns kann dazu beitragen."

Der Welt-Alzheimertag mit seinen vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen in ganz Deutschland sei eine gute Gelegenheit, sich über die Krankheit und die Hilfsmöglichkeiten vor Ort zu informieren. Laumann plädiert in diesem Zusammenhang auch für eine Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements: "Ehrenamtliche Helfer können die Betroffenen und ihre Familien spürbar entlasten - beispielsweise durch gemeinsame Spaziergänge, gemeinsames Bücher- oder Zeitunglesen oder Gesellschaftsspiele. Klar ist für mich aber auch: Die ehrenamtlichen Helfer müssen zuvor über die Krankheit Demenz und den Umgang mit Demenzerkrankten geschult werden. Und sie dürfen professionelle Kräfte nicht ersetzen."

Die Zahl der Demenzerkrankten in Deutschland wird auch in Zukunft weiter ansteigen. So gibt es derzeit jährlich gut 300.000 Neuerkrankungen. Die Bundesregierung begegnet dieser Entwicklung mit einer Vielzahl von Initiativen und Maßnahmen.

"Erst in dieser Woche hat die Bundesregierung mit allen relevanten Akteuren die Agenda 'Gemeinsam für Menschen mit Demenz' unterzeichnet. Auch die anstehenden Pflegestärkungsgesetze werden für Demenzerkrankte zu wegweisenden Verbesserungen führen: Bereits zum 1. Januar 2015 sollen fast alle Leistungen der Pflegeversicherung um vier Prozent erhöht werden. Zudem können dann alle Pflegebedürftigen 104 Euro monatlich für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen verwenden. Demenzerkrankte, die in besonderem Maße beeinträchtigt sind, sogar bis zu 208 Euro monatlich. Tages- und Nachtpflege können zukünftig in vollem Umfang neben ambulanten Pflegedienstleistungen in Anspruch genommen werden. Und: Bis zu 50 Prozent des Geldes, das für ambulante Pflegedienste zur Verfügung steht, kann demnächst ganz nach den eigenen Bedürfnissen auch für Betreuungs- und Entlastungsangebote ausgegeben werden. Zum 1. Januar 2017 wird schließlich der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt. Das heißt: Demenzerkrankte werden dann vollumfänglich in die Systematik der Pflegeversicherung aufgenommen. Das alles ist ein starkes Maßnahmenpaket, das deutlich mehr Entlastung für die Betroffenen und ihre Familien schafft", sagt Laumann.

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