Annette Widmann-Mauz: „Starkes Zeichen zur globalen Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen.“

Politische Erklärung der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen

22. September 2016

Politische Erklärung der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen

Die internationale Gemeinschaft hat gestern auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York die Bedeutung der gemeinsamen Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (Antibiotika-Resistenzen) mit der Annahme einer politischen Erklärung unterstrichen.

Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, bricht eine tragende Säule unserer Gesundheitsversorgung weg. Jedes Jahr sterben weltweit 700.000 Menschen durch resistente Keime – aber nur ein Viertel der Länder weltweit hat Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen ergriffen. Klar ist: Kein Staat kann den weltweiten Anstieg von Antibiotika-Resistenzen alleine aufhalten. Deshalb ist es wichtig, dass wir international an einem Strang ziehen. Mit der heutigen Annahme der politischen Deklaration der Vereinten Nationen haben wir jetzt erneut ein starkes Zeichen in der Bekämpfung zur globalen Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen gesetzt. Mit der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie gehen wir im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen voran und haben das Thema im Rahmen der G7-Länder auch auf die internationale Agenda gesetzt. In den kommenden Jahren müssen wir das Thema weiter mit Nachdruck verfolgen und dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen.

Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz

Die politische Erklärung legt einen Schwerpunkt auf die Stärkung von Gesundheitssystemen und die Erstellung von nationalen Aktionsplänen, Strategien und Initiativen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen mit einem sektorenübergreifenden Ansatz von Human- und Veterinärmedizin sowie Landwirtschaft („One Health“) in Anlehnung an den Globalen Aktionsplan zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Mit der verabschiedeten Erklärung wird erneut die Unterstützung von Ländern durch die Weltgemeinschaft insbesondere bei der Entwicklung ihrer nationalen Strategien, dem Aufbau von Überwachungssystemen und der Stärkung der Aus-, Weiter-, Fortbildung bekräftigt. Zudem sollen Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und zur Schärfung des Problembewusstseins unterstützt und die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika, Diagnostika, Impfstoffe und alternativer Technologien ausgebaut werden.

Deutschland geht mit seiner Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020 bereits mit gutem Beispiel voran. Dabei bilden die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen in der Human- und Veterinärmedizin sowie eine bessere Aufklärung der Bevölkerung und die Schulung von medizinischem Personal wesentliche Schwerpunkte.

Weltweit verfügen derzeit nur etwa 25 % der Länder über nationale Strategien zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen, nur 50 % der Länder haben Überwachungssysteme und weniger als 40 % der Länder haben derzeit Programme zur Infektionsprävention und Kontrolle von Antibiotika-Resistenzen.
Deutschland wird die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft im nächsten Jahr weiter vorantreiben.

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