Bundesgesundheitsminister Gröhe: „Sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern“ - Internationaler Tag der Patientensicherheit am 17. September 2016

Internationaler Tag der Patientensicherheit am 17. September 2016

16. September 2016

Der morgige „Internationale Tag der Patientensicherheit“ steht unter dem Motto „Gemeinsam Medikationsfehler vermeiden“. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat die Schirmherrschaft übernommen.

Arzneimittel sind in vielen Fällen entscheidend für den Heilungsprozess – zugleich bestehen gesundheitliche Gefahren durch unsachgemäße Einnahme. Mit dem neuen Aktionsplan zur Arzneimitteltherapiesicherheit, den das Bundeskabinett im August beschlossen hat, fördern wir den sicheren Umgang mit Arzneimitteln. Wir wollen gemeinsam mit allen Beteiligten – der Ärzte- und Apothekerschaft, den Pflegekräften sowie den Patientinnen und Patienten – die Medikationssicherheit in Deutschland stärken, damit Arzneimittel gut wirken können und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen verhindert werden. Ab Oktober hat jeder Versicherte, der mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, Anspruch auf einen Medikationsplan. Gerade für ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Menschen ist das eine große Hilfe.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen betreffen insbesondere Menschen, die langfristig mehrere Arzneimittel gleichzeitig anwenden. Etwa fünf Prozent aller Krankenhauseinweisungen gehen auf unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln zurück, ein Viertel davon könnte vermieden werden. Das heißt, dass schätzungsweise rund 250.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen sind.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat im August 2016 den „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ vorgelegt. Er wurde unter Beteiligung der Ärzteschaft, der Apothekerschaft, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Aktionsbündnis Patientensicherheit, dem Deutschen Pflegerat und Patientenverbänden erarbeitet.

Der Aktionsplan umfasst 42 Maßnahmen, unter anderem zur Sensibilisierung von Patienten, Ärzten, Apothekern, Pflegenden und der Öffentlichkeit für vermeidbare Risiken der Arzneimitteltherapie, zur verbesserten Kennzeichnung von Arzneimitteln sowie zur Dokumentation der Arzneimitteltherapie und Messung der Arzneimitteltherapiesicherheit.

Bereits die drei vorangegangenen Aktionspläne zur Arzneimitteltherapiesicherheit haben seit 2008 wichtige Beiträge zur Verbesserung der Patientensicherheit geleistet. So haben ab Oktober 2016 alle Versicherten, die mindestens drei verordnete Medikamente anwenden, einen Anspruch auf die Ausstellung eines Medikationsplans in Papierform. Ab 2018 soll der Medikationsplan auch elektronisch von der Gesundheitskarte abrufbar sein.

Der „Internationale Tag der Patientensicherheit“ wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Der Tag wurde erstmals 2015 vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) und seinen internationalen Partnern ausgerufen.

Hinweis: Das BMG plant im Mai 2017 in Bonn eine internationale Veranstaltung zum Thema Patientensicherheit und setzt damit die deutsch-britische Initiative aus diesem Jahr fort.

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