AIDS und HIV

HIV steht für die englische Abkürzung „Human Immunodeficiency Virus“. Eine Infektion mit dem HI-Virus schädigt oder zerstört bestimmte Zellen der Immunabwehr und macht den Körper anfällig für Erkrankungen, die bei nicht infizierten Menschen in der Regel unproblematisch verlaufen. Unbehandelt kann eine HIV Infektion zu AIDS führen. AIDS steht für „Acquired Immunodeficiency Syndrome“ und bedeutet „Erworbenes Immunschwächesyndrom“. Menschen mit AIDS erkranken häufig an Lungenentzündungen und Pilzerkrankungen. AIDS wurde zum ersten Mal 1981 diagnostiziert.

Die rote Schleife – das Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken
Die rote Schleife – das Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken

Die Ansteckung mit dem HI-Virus erfolgt am häufigsten beim Geschlechtsverkehr. Ein weiterer Übertragungsweg ist die Ansteckung durch HIV-infiziertes Blut. Dies gilt insbesondere für den gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Spritzenzubehör unter Drogengebrauchenden. Zur Vermeidung einer HIV-Übertragung bei der Anwendung von Blutprodukten werden in Deutschland die Spender sorgfältig ausgewählt und das gespendete Blut regelmäßig auf das HI-Virus getestet. Ebenso können Schwangerschaft, Geburt und Stillen bei Müttern mit HIV zu einer Ansteckung des Kindes führen. Durch verschiedene Maßnahmen lässt sich dieses Risiko jedoch sehr stark senken, wenn die HIV-Infektion der Mutter bekannt ist. Ein HIV-Test wird bei Schwangerschaft empfohlen und im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen angeboten. Bei erfolgreicher antiretroviraler Behandlung der Mutter kann eine natürliche Geburt erfolgen.

Kondome, saubere Spritzen und Spritzutensilien schützen vor einer HIV-Infektion. Auch die medikamentöse Vorsorge „PrEP“ (Prä-Expositions-Prophylaxe) beugt eine HIV-Infektion vor. Seit 1. September 2019 werden Arzneimittel zur Vorbeugung einer Infektion mit dem HI-Virus für Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei der Einnahme der PrEP ist es notwendig, sich vor Beginn und regelmäßig während der Einnahme der PrEP auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) testen zu lassen.

Bei Menschen mit HIV führt die regelmäßige Einnahme von antiretroviralen Medikamenten dazu, dass die Virusmenge im Blut sehr gering ist, so dass HIV nicht nachweisbar ist und nicht übertragen werden kann (n = n: nicht nachweisbar = nicht übertragbar). Die meisten Menschen mit HIV, die unter Behandlung stehen, können lange Zeit mit dem Virus leben, ohne an AIDS zu erkranken. Um die Übertragung von anderen sexuell übertragbaren Infektionen auszuschließen, ist die Kondomnutzung in vielen Situationen dennoch sinnvoll.

Ein HIV-Test ist sinnvoll, wenn eine Risikosituation bestanden hat und eine HIV-Infektion nicht auszuschließen ist. Seit September 2018 können CE-gekennzeichnete HIV-Selbsttest zum Beispiel in Apotheken und im Internet gekauft werden. Diese Tests sollten frühestens 12 Wochen nach einem möglichen Infektionsrisiko durchgeführt werden. Bei einem reaktiven Ergebnis ist in jedem Fall ein Bestätigungstest bei einem Arzt oder einer Ärztin durchzuführen, um eine gesicherte HIV-Diagnose zu erlangen. Viele Gesundheitsämter und die meisten AIDS-Hilfen und ‘Checkpoints‘ in Deutschland bieten niedrigschwellig anonyme und oft kostenlose HIV-Tests an. Mit dem Wegfall des Arztvorbehaltes im Februar 2020 ist die Anwesenheit von einer Ärztin oder einem Arzt für die Durchführung von HIV-, Hepatitis C- und Syphillis-Schnelltests nicht mehr zwingend notwendig, so dass diese auch von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden können, was den Zugang zu HIV Tests weiter erleichtert. Aber auch bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten kann man sich auf HIV testen lassen.

Bis heute ist die Infektion mit HIV jedoch nicht heilbar und es gibt keine Impfung, die vor der Ansteckung mit HIV schützt.

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Stand: 16. Januar 2024
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