Interoperabilitätsverzeichnis
Eine wichtige Voraussetzung für eine reibungslose elektronische Kommunikation beziehungswiese den Austausch von Informationen im Gesundheitswesen ist, dass die eingesetzten Systeme die gleiche Sprache sprechen, also interoperabel sind.
Seit Juli 2017 macht das Interoperabilitätsverzeichnis namens "vesta" die von den verschiedenen IT-Systemen im Gesundheitswesen verwendeten Standards transparent und sorgt damit für mehr Standardisierung. Neue elektronische Anwendungen dürfen nur noch dann aus den Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert werden, wenn die dazu im Interoperabilitätsverzeichnis veröffentlichten Festlegungen und Empfehlungen der gematik berücksichtigt werden.
Das Verzeichnis enthält auch ein Informationsportal für telemedizinische Anwendungen und elektronische Anwendungen.
Außerdem werden einheitliche Anforderungen für Schnittstellen in den informationstechnischen Systemen von Ärztinnen und Ärzten sowie von Krankenhäusern festgelegt. Auch hier ist Ziel die Interoperabilität verschiedener Systeme.
Für die Interoperabilität spielen außerdem Vorgaben für medizinische Terminologiesysteme (zum Beispiel SNOMED CT) eine wichtige Rolle. Diese dienen dazu, die medizinischen Daten selbst in einheitlicher Form zu codieren und insoweit eine einheitliche Sprache, auch in maschinenlesbarer Form, zu schaffen.
Das Interoperabilitätsverzeichnis wird zu einer Wissensplattform weiterentwickelt. Bei der gematik wird eine neue Koordinierungsstelle für Interoperabilität im Gesundheitswesen eingerichtet, um Bedarfe für die Standardisierung zu identifizieren und Empfehlungen für die Nutzung von Standards, Profilen und Leitfäden zu entwickeln und fortzuschreiben.