Erforschung und Entwicklung neuer Antibiotika

Antibiotikaresistenzen stellen zunehmend eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Ein wichtiger Baustein in deren Bekämpfung ist neben der Infektionsprävention, dem sachgerechten Antibiotikaeinsatz und der Surveillance von Antibiotika-Resistenzen und des -Verbrauchs, die Entwicklung neuer Antibiotika. Trotz der weltweiten Zunahme von resistenten Erregern sind in den letzten Jahrzehnten kaum neue Antibiotika auf den Markt gekommen. Deren Erforschung und Entwicklung ist daher ein wichtiges Ziel der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2030“.

Das Thema steht regelmäßig auf der Tagesordnung der G7- und G20-Präsidentschaften, so auch unter der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 und der deutschen G7-Präsidentschaft 2022.  Im Anschluss an die G20 Beratungen im Jahr 2017 wurde der Global Antimicrobial Resistance Research & Development Hub (Global AMR R&D Hub) gegründet. Er stellt Informationen zu internationalen F&E-Förderungen zur Eindämmung von AMR zusammen, liefert Analysen und erstellt daraus evidenz-basierte Handlungsempfehlungen.

GARDP

GARDP (Globale Partnerschaft für Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika, engl. Global Antibiotic Research and Development Partnership) wurde im Mai 2016 als gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsinitiative auf Betreiben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi) sowie mit Unterstützung der Bundesregierung und anderer Staaten ins Leben gerufen. Damit wollen Deutschland und weitere internationale Geldgeber die Erforschung und Entwicklung neuer Antibiotika vorantreiben.

Zur Erreichung dieses Ziels arbeitet GARDP mit verschiedenen Partnern wie zum Beispiel Universitäten und pharmazeutischen Unternehmen zusammen.

In mehreren Arbeitspaketen befasst sich GARDP u. a. mit der Entwicklung von neuen Antibiotika für den Einsatz bei schweren bakteriellen Infektionen und Sepsis, auch der Sepsis bei Neugeborenen, und sexuell übertragbaren Infektionen. Darüber hinaus setzt sich GARDP auch für den Zugang zu Antibiotika ein.

WHO-Bericht

Die WHO hat erstmals im September 2017 einen Bericht vorgelegt, der einen Überblick über alle neuen therapeutischen Wirkstoffe (Antibiotika und Biologika) in der klinischen Entwicklung gibt und analysiert, inwieweit sie sich gegen die von der WHO identifizierten prioritären Erreger mit Resistenzen sowie die Erreger der Tuberkulose (TB) und C. difficile richten. Seit 2017 wurde der Bericht regelmäßig aktualisiert, zuletzt im Jahr 2022.

Die Analyse der WHO zeigt deutlich, dass es insbesondere einen Mangel an Wirkstoffen zur Behandlung von Infektionen durch multiresistente gram-negative Bakterien gibt.

Stand: 25. April 2024
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