Das Auftreten der Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung der Gesundheitskompetenz hervorgehoben. Das Projekt „Corona-bezogene Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung - Health Literacy Survey COVID-19“ (HLS-COVID-19) hat sich den Kompetenzen in der deutschen Bevölkerung gewidmet. Die Studie hat darüber hinaus untersucht, wie sich das Vertrauen in Coronavirus-bezogene Information entwickelt hat und welchen Einfluss dies auf das Gesundheits-, das Präventions- und das Informationsverhalten hat.
Danach ist die Kompetenz, mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie im alltäglichen Leben umzugehen, deutlich gestiegen. Die Befragungen zum ersten Mal nach Ausbruch der Krise im März 2020 und zum zweiten Mal während der Krise im Dezember 2020 zeigen einen Anstieg des Anteils derer mit einer hohen Gesundheitskompetenz von 50,4 auf 64,5 Prozent. Zugleich sind die Anteile der Menschen mit problematischer und inadäquater Gesundheitskompetenz jeweils von 35,1 auf 25,2 Prozent sowie von 15,3 auf 10,3 Prozent gesunken .
Dieser Befund spiegelt sich auch in den Daten der repräsentativen COSMO-Studie, nach der der Großteil der Bevölkerung in Deutschland mit Beginn der Corona-Pandemie die notwendigen Verhaltensweisen zur Senkung des Infektionsrisikos (Abstand, Hygiene, Alltag mit Maske, App, Lüften – AHA+AL-Regeln) schnell erlernt und beibehalten hat. In diesem Gemeinschaftsprojekt „COSMO –COVID-19 Snapshot Monitoring“ von Universität Erfurt, dem Robert Koch Institut, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dem Leibniz-Institut für Psychologie, dem Science Media Center, dem Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin und dem Yale Institute for Global Health wurden Ergebnisse aus dem wiederholten querschnittlichen Monitoring von Wissen, Risikowahrnehmung, Schutzverhalten und Vertrauen während des COVID-19 Ausbruchsgeschehens ermittelt. Ziel des Projektes war es, wiederholt einen Einblick zu erhalten, wie die Bevölkerung die Corona-Pandemie wahrnimmt und wie sich die “psychologische Lage” abzeichnet. Dies sollte es erleichtern, Kommunikationsmaßnahmen und die Berichterstattung so auszurichten, um der Bevölkerung korrektes, hilfreiches Wissen anzubieten und Falschinformationen und Aktionismus vorzubeugen. So sollte z. B. auch versucht werden, medial stark diskutiertes Verhalten einzuordnen.
Die Erkenntnisse aus dieser regelmäßigen Onlinequerschnittsbefragung von jeweils ca. 1.000 Personen, die hinsichtlich sozio-demografischer Merkmale der Gesamtbevölkerung ausgewählt wurden, wurden von der BZgA ausgewertet und flossen in die laufende Maßnahmenentwicklung ein. Weiterhin evaluierte die BZgA die Informationsbedarfe in der Bevölkerung zu COVID-19 mittels der Analyse der Bürgerinnen- und Bürgeranfragen via Telefon und E‑Mail.