Warken: „Die Pflege bleibt zentral.“
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken eröffnete am 5. November 2025 den Deutschen Pflegetag in Berlin. Sie betonte, wie wichtig eine starke Vertretung der Pflege ist, insbesondere bei der Mitwirkung an aktuellen Reformen – wie neuen Berufsgesetzen oder dem Zukunftspakt Pflege. „Die Belange der Pflege können am besten durch die Pflege selbst vertreten werden. Der Deutsche Pflegetag ist unverzichtbar als Institution und Sprachrohr“, so Warken.
Bundesgesundheitsministerin Warken hob bei ihrer Rede beim Deutschen Pflegetag, an dem sie erstmals als Schirmherrin teilnahm, die gestiegene gesellschaftliche Wertschätzung für die Pflege hervor. Sie betonte zudem, dass die Pflege eine „starke und gut vernehmbare Stimme" benötige – man habe „zu lange über die Pflege gesprochen und entschieden – als mit ihr."
Warken verwies auf die Fortschritte der vergangenen Jahre – etwa höhere Löhne und verbindliche Personalbemessung – und stellte zentrale Reformprojekte ihres Hauses vor: Das Gesetz zur Einführung des Pflegefachassistenzberufs, das 2027 startet und eine moderne, bundeseinheitliche Ausbildung für die Pflegefachassistenz bringt. Sowie das Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege, dass die Eigenverantwortung der Pflegefachpersonen stärkt.
Wir wollen, dass die Pflege endlich ihr volles Potential entfalten kann. Denn Pflege kann mehr, als sie bisher darf! Ich kann mir vorstellen, wie unbefriedigend es sein muss: Etwas zu können, es aber nicht machen zu dürfen. Das wollen wir jetzt beenden!
Warken betonte, dass die Pflege eine politische Herausforderung allerersten Ranges ist. Die Pflegeversicherung stehe vor großen finanziellen und strukturellen Herausforderungen – die Ausgaben übersteigen die Einnahmen, und steigende Eigenanteile belasten Pflegebedürftige und ihre Familien. Um die Versorgung langfristig zu sichern, brauche es eine grundlegende Reform: Im Rahmen des Zukunftspakts Pflege arbeiten seit Juli 2025 zwei Bund-Länder-Facharbeitsgruppen zu den Themen Finanzierung und Versorgung. Ihre Vorschläge sollen im nächsten Jahr in einer umfassenden Gesetzgebung münden. „Die Pflege ist stark in den Facharbeitsgemeinschaften, in Workshops und Anhörungen eingebunden. Sie spricht hier mit! Die Perspektive der Pflege wird gehört und berücksichtigt. Ziel ist eine stabile, verlässliche und zukunftsfähige Soziale Pflegeversicherung!“, so Warken.
Parallel zum Maßnahmenpakt für die GKV brauche es aber auch kurzfristige Maßnahmen, um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Pflegeversicherung zu sichern. Eine Regelung dazu werde sehr bald vorliegen. Bundesgesundheitsministerin Warken betont am Ende ihrer Rede: „In der Pflege liegen große Herausforderungen vor uns. Es ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit, dass wir die Pflege weiter stärken, die Arbeitsbedingungen attraktiver machen – weil wir darauf angewiesen sind. Denn Pflege bleibt zentral“.