Lauterbach begrüßt WHO-Einigung auf internationales Pandemieabkommen
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat am Mittwoch im Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Einigung der Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ein internationales Pandemieabkommen begrüßt.
Der Minister erklärte am Vormittag: „Die WHO-Staaten haben sich gestern nach insgesamt drei Jahren Verhandlung auf ein Pandemieabkommen geeinigt. Diese Einigung kann ohne Übertreibung als historisch bewertet werden. In dem Vertrag wird sichergestellt, wenn es international in Zukunft Ausbrüche gibt von z.B. Viren oder Erregern, die Pandemiepotential haben, dass diese Informationen schneller geteilt werden, sodass man schneller gegenreagieren kann. Im Gegenzug bekommen die betroffenen Länder dann auch schneller Impfstoffe und Medikamente. Das ist, wenn man so will, eine Win-Win-Situation für die ganze Welt. Daran ist lange gearbeitet worden. Wären wir da nicht zusammen gekommen, hätte man eine wichtige Gelegenheit, aus der Pandemie zu lernen, verpasst. Deutschland hat den Prozess immer unterstützt. Ich glaube heute ist ein sehr wichtiger Schritt nach vorne. Dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Tedros, ist zu gratulieren. Ich rechne damit, dass wir für die nächsten Pandemien, die sicher kommen werden, besser vorbereitet sein können.“
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Die Mitgliedstaaten der WHO hatten sich zuvor auf ein gemeinsames int. Pandemieabkommen geeinigt. Die WHO-Länder verpflichten sich, ihre Gesundheitssysteme und die Surveillance so zu stärken, dass Krankheitsausbrüche schnell entdeckt und möglichst schnell eingedämmt werden. Um möglichst zeitnah Impfstoffe oder Medikamente zu entwickeln, verpflichten sich die Staaten, Pathogene auszutauschen. Im Gegenzug sollen Pharmaunternehmen, die diese Pathogene nutzen, der WHO 10-20 Prozent ihrer Produktion teils als Spende zur Verteilung in besonders betroffenen Länder abtreten. Ein Technologietransfer findet freiwillig im Konsens statt. Das int. Pandemieabkommen tritt nicht unmittelbar in Kraft. Er muss noch von der Weltgesundheitsversammlung im Mai angenommen werden, weitere Details werden nachgelagert noch weiterverhandelt.