Evaluation eines partizipativen Anti-Stigma-Seminars für Auszubildende in Pflegeberufen (Anti-Stigma Pflege)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“

Seniorin im Rollstuh mit Familie

Projektleitung

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Dr. Candelaria Mahlke
Martinistraße 52
20249 Hamburg

Projektlaufzeit

01.07.2023 bis 31.12.2025

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen“.

Ansprechperson

Dr. Katja Nagler
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen sind in verschiedenen Lebensbereichen Vorurteilen, Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt. Dies wirkt sich in vielfältiger Art und Weise negativ auf die Betroffenen aus (u. a. Verstärkung von Symptomen, verringerte Lebensqualität, erhöhte Suizidalität und geringere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen). Auch im Gesundheitswesen findet häufig eine strukturelle Diskriminierung Betroffener statt. Häufig fühlen sie sich von Gesundheitsfachkräften nicht ernst genommen, z. B. wenn körperliche Beschwerden ohne weitere Untersuchung mit der psychischen Diagnose erklärt werden. So besteht zudem die Gefahr einer schlechteren Gesundheitsversorgung im Vergleich zu Nichtbetroffenen. Um dieser Problematik entgegenzuwirken ist es wichtig, stigmatisierende Einstellungen von Beschäftigten im Gesundheitswesen zu reduzieren. Pflegende stellen dabei eine besonders wichtige Zielgruppe dar, weil ihre Einstellungen erwiesenermaßen einen unmittelbaren Einfluss auf die Versorgungsqualität von Menschen mit psychiatrischen Diagnosen haben können.

Ziele und Vorgehen

Im Projekt Anti-Stigma Pflege sollen zukünftige Mitarbeitende aus dem Bereich Pflege für die Themen psychische Gesundheit und psychische Krisen sensibilisiert werden. Hierzu soll ein bereits erprobtes, kontaktbasiertes Konzept („Begegnungsseminar“) zur Schulung von Medizinstudierenden partizipativ auf Auszubildende in der Pflege angepasst werden. Das Seminar verfolgt dabei einen trialogischen Ansatz, d. h. es findet ein Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und Mitarbeitenden statt. Das entwickelte Anti-Stigma-Seminar soll anschließend angewendet, optimiert und auf seine Wirksamkeit hinsichtlich der Reduktion stigmatisierender Einstellungen bei den teilnehmenden Pflege-Auszubildenden überprüft werden. Hierzu werden innerhalb des Projekts auch spezialisierte Methoden erarbeitet, um die Wirksamkeitsüberprüfung passgenau zu ermöglichen.

Perspektiven für die Praxis

Das im Projekt entwickelte Anti-Stigma-Seminar soll nach erfolgreicher Wirksamkeitsüberprüfung dauerhaft in den Ausbildungslehrplan der UKE-Akademie für Bildung und Karriere eingebettet werden. Perspektivisch soll das Seminar auch an anderen deutschen Standorten angeboten werden. Hierzu wird im Rahmen des Projekts zum einen eine konzeptionelle Anleitung („Manual“) für das Seminar erstellt und veröffentlicht. Zum anderen soll mit Hilfe des Kooperationspartners „Irre menschlich e.V. Hamburg“ ein Training für Moderierende des Seminars entwickelt werden. Durch die zusätzliche Erarbeitung von Implementationsempfehlungen wird insgesamt eine nachhaltige, deutschlandweite Nutzung des „Anti-Stigma Pflege“-Seminars angestrebt.

Stand: 15. Mai 2023
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