Modell für die Umsetzung der Telemedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen in ländlichen Versorgungsräumen (MUT21)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“

Modell für die Umsetzung der Telemedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen in ländlichen Versorgungsräumen (MUT21)

Motivation

Auf Grund von Kommunikationsproblemen zwischen den ärztlichen Versorgern und dem Pflegepersonal kann die medizinische Versorgung der pflegebedürftigen Heimbewohnerinnen und -bewohner leiden. Insbesondere in ländlichen Gebieten wird diese Versorgungslücke durch eine immer älter werdende Bevölkerung, große räumliche Entfernungen sowie einen Mangel an Ärztinnen und Ärzten wie auch Pflegefachkräften verstärkt. Zur Entlastung des vorhandenen medizinischen und pflegerischen Personals, aber auch zur Vermeidung von Notfällen bei Pflegebedürftigen können telemedizinische Anwendungen von Nutzen sein. Praktische Hemmnisse z.B. beim Internetzugang, bei der Integration in den Praxisalltag sowie bei der digitalen Kompetenz von Fachkräften der Medizin und Pflege behindern jedoch aktuell noch einen flächendeckenden Einsatz telemedizinischer Lösungen in ländlichen Regionen. Ziel des MUT21 Vorhaben ist es, die Hindernisse für die ambulante telemedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen durch Haus- und Fachärztinnen und -ärzte zu erkennen, einen praktischen Handlungsleitfaden zu deren Überwindung zu entwickeln und zu implementieren sowie dessen Wirksamkeit in verschiedene Regionen und Pflegesettings zu bewerten.

Ziele und Vorgehen

Das MUT21-Projekt baut auf die im Jahr 2020 durchgeführte MUT Pilotphase mit zwei Pflegeeinrichtungen und drei Arztpraxen in der brandenburger Pilotregion Luckau-Calau auf. Dabei wurde die ambulante telemedizinische Betreuung von pflegebedürftigen Heimbewohnerinnen und -bewohnern erfolgreich pilotiert. Aus den Ergebnissen entstand ein initialer Handlungsleitfaden für Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und Kommunen.

Im Modellvorhaben MUT21 soll dieser Handlungsleitfaden „Telemedizin für Pflegeheim Bewohner“ nun im Versorgungsalltag auch für andersartige Pflegeeinrichtungen, wie beispielsweise Wohngemeinschaften oder betreutes Wohnen und in weiteren ländlichen Versorgungsregionen, praktisch umgesetzt, untersucht und auf seine Praxistauglichkeit getestet werden. Dafür sollen mind. vier weitere Pflegeeinrichtungen und mind. acht Arztpraxen in mind. zwei ländlichen Versorgungsregionen in das Projekt eingebunden werden. Im Projektverlauf soll die Überwindung von technischen, rechtlichen sowie strukturellen und kompetenzbezogenen Hindernissen in den Testregionen mit unterschiedlicher Versorgungsstruktur und unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen erforscht werden.

Perspektiven für die Praxis

Das zentrale Anliegen des MUT21-Projektes ist die nachhaltige Breitenwirkung von telemedizinischer Betreuung im Versorgungsalltag von pflegebedürftigen Menschen. Diese soll in einem allgemeingültigen Handlungsleitfaden münden, der nicht nur konkrete Maßnahmen zur Überwindung technischer Hindernisse enthält, sondern insbesondere auch konkrete Maßnahmen zur Überwindung von Ängsten und Akzeptanzproblemen bei Ärzten und Ärztinnen sowie Pflegenden und Pflegebedürftigen vorschlägt. Der resultierende Handlungsleitfaden „Telemedizin für Pflegebedürftige“ soll am Ende der Testphase publiziert werden und deutschlandweit durch Kommunen, Pflegeträger, Kostenträger und regionale Leistungserbringer nutzbar sein.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

bbw Hochschule der Akademie für betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH
Prof. Dr.-Ing. Thomas P. Zahn
Leibnizstraße 11-13
10625 Berlin

Projektlaufzeit

01.10.2021 bis 30.09.2022

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Digitale Lösungen in der Versorgung erfahrbar machen – Innovative Modellvorhaben“ (Förderbekanntmachung) im Rahmen „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“ (Website der Initiative).

Ansprechperson

Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 21. Juni 2022
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