Patientenautonomie und Shared Decision Making bei neuen Verfahren Personalisierter Medizin zur Behandlung von Lymphomen (AuroMe im Konsortium SYMMETRY)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Förderschwerpunkt „ERA PerMed“

Arzt im Patientengespräch

Motivation

Tumorerkrankungen des lymphatischen Gewebes, zu dem die Lymphknoten, die Milz und die Mandeln zählen, werden als Lymphome bezeichnet. Bei der gleichen Diagnose „Lymphom“ können jedoch die individuellen Tumore der erkrankten Patientinnen und Patienten Unterschiede aufweisen und darüber hinaus ein einzelner Tumor aus unterschiedlichen Tumorzellen bestehen. Letzteres wird als intra-tumorale Heterogenität bezeichnet. Auch bei Lymphomen lassen sich Unterschiede sowohl zwischen Patientinnen und Patienten als auch innerhalb des gleichen Tumors erkennen. Sogenannte personalisierte Therapieansätze wollen dem Rechnung tragen und passgenaue individuelle Therapieangebote entwickeln. Da die Grundlagen von Therapieentscheidungen dabei auf einem immer komplexer werdenden Zusammenspiel verschiedener wissenschaftlicher Methoden beruhen, unter anderem aus Genetik, Statistik und algorithmischer Modellierung, muss auch die Arzt-Patienten-Kommunikation diese gestiegene Komplexität berücksichtigen. Auch in diesem Kontext hat Eigenverantwortlichkeit von Patientinnen und Patienten eine zentrale Bedeutung. Um dies zu stärken muss die Patienteninformation an die individuellen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten angepasst werden und neue Ansätze der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten entwickelt werden.

Projektleitung

Zentrum für Gesundheitsethik an der Evangelischen Akademie Loccum
Dr. Julia Inthorn
Knochenhauerstr. 33
30159 Hannover

Projektlaufzeit

01.10.2022 bis 30.06.2025

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „ERA-PerMed“.

Projektbeteiligte

  • Universitätsklinikum Heidelberg
  • Karolinska Institutet, Science for Life Laboratory, Stockholm, Schweden
  • Single-Cell Technologies Ltd. Szeged, Ungarn
  • Fondazione IRCCS Instituto Nazionale Tumori, Mailand, Italien
  • University of Oslo, Oslo Centre for Biostatistics and Epidemiology, Department of Biostatistics and Institute of Basic Medical Sciences, Faculty of Medicine, Oslo, Norwegen
  • Rīga Stradiņš University, Rīga, Lettland

Ansprechperson

Dr. Jacqueline Kalb
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Ziele und Vorgehen

Das Projekt hat zum Ziel die Patientenperspektive auf Informationsvermittlung und Gestaltung von gemeinsamen Entscheidungsprozessen bei der Anwendung von sogenannten personalisierten Behandlungsansätzen bei Patientinnen und Patienten mit Lymphom zu untersuchen. Hierzu soll analysiert werden, wie in Gesprächen zu Behandlungsentscheidungen zwischen Ärztinnen und Ärzten und den behandelnden Patientinnen und Patienten mit der Komplexität umgegangen wird. Ferner welche Bedürfnisse die Patientinnen und Patienten in Bezug auf ihre Selbstbestimmung und Nutzen-Schadensabwägung haben. Dazu sollen die Aufklärungsgespräche beobachtet und mit Interviews der jeweiligen behandelnden Person ergänzt werden. Die Ergebnisse sollen in Informationsmaterial und Kommunikationsleitlinien einfließen.

Perspektiven für die Praxis

Ärztinnen und Ärzte sollen dabei unterstützt werden, die Kommunikation, insbesondere die Art wie Informationen aufbereitet und Entscheidungsfindung strukturiert wird, an die Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten anzupassen. Dies kann die Gesundheitsversorgung von Personen mit Tumorerkrankungen auch in anderen Bereichen personalisierter Therapien verbessern.

Stand: 22. März 2023
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