Der Nationale Krebsplan stellt sich vor

Dank großer Fortschritte bei Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge haben sich die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Dennoch bleibt Krebs mit jährlich etwa 500.000 Neuerkrankungen und 230.000 Todesfällen in Deutschland eine Herausforderung.

Mit dem Ziel, die Problembereiche in der Krebsfrüherkennung und Krebsversorgung noch intensiver anzupacken, die Aktivitäten aller an der Krebsbekämpfung Beteiligten wirksamer aufeinander abzustimmen und ein zielorientiertes Vorgehen zu forcieren, wurde am 16. Juni 2008 der Nationale Krebsplan (NKP) initiiert; eine inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung erfolgte am 6. November 2024.

Neuausrichtung des Nationalen Krebsplans

Infobox Nationaler Krebsplan

  • Initiiert am 16. Juni 2008
  • Phase 1 (2008-2024):
    • 13 Ziele und 45 Teilzeile, 2 Querschnittsthemen
    • Rund 100 Umsetzungsempfehlungen
    • Insgesamt 31 durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderte Fördervorhaben
    • Gesetzgeberische Maßnahmen in den Bereichen Früherkennung, Krebsregistrierung, ambulante Krebsberatungsstellen und ärztliche Gesprächsführung
  • Phase 2 (ab 6. November 2024)
    • Inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung des Nationalen Krebsplans
    • Problemorientiertes und flexibles Aufgreifen von Themenschwerpunkten
    • Aktuelle Themen: Digitalisierung in der Onkologie, Verbesserung von onkologischen Versorgungsstrukturen, Krebsprävention und Langzeitüberleben nach Krebs

Seit der Initiierung des Nationalen Krebsplans im Juni 2008 haben sich die Rahmenbedingungen für die Gesundheitsforschung und -versorgung, insbesondere in der Onkologie, verändert und weiterentwickelt. Von Bedeutung für die Krebsversorgung sind u. a. die rasante Entwicklung in der Digitalisierung, neue Anwendungsmöglichkeiten künstlicher Intelligenz und therapeutische Fortschritte, wie die personalisierte Krebstherapie. Auch hat die vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt mit zahlreichen Partnern im Januar 2019 ins Leben gerufene Nationale Dekade gegen Krebs der Krebsforschung sowie der stärkeren Vernetzung von Forschung und Versorgung in Deutschland einen spürbaren Schub gegeben. Darüber hinaus führt eine zunehmende Befassung mit der Krebsbekämpfung auf internationaler Ebene zu veränderten Rahmenbedingungen. So nehmen vor allem „Europas Plan gegen den Krebs“ sowie die „Krebsmission“ im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ Raum bei fachpolitischen Diskussionen ein.

All diese Entwicklungen erfordern angepasste Ansätze und Vorgehensweisen auch im Nationalen Krebsplan. Während in der ersten Phase des Nationalen Krebsplans der Schwerpunkt auf der Schaffung neuer innovativer Strukturen und Angebote der Krebsfrüherkennung und Versorgung lag, besteht die aktuelle Herausforderung in der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Optimierung dieser Strukturen und Angebote sowie deren besserer Vernetzung. Ebenso gilt es, neue Themenschwerpunkte aufzugreifen, bei denen besondere Handlungsbedarfe und Entwicklungschancen gesehen werden.

Zusammenarbeit im Nationalen Krebsplan

Der Nationale Krebsplan ist ein freiwilliges Kooperations- und Koordinierungsprogramm, dessen Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der Krebsprävention und der Krebsversorgung liegt. Er vereint zentrale Akteure des Gesundheitswesens in dem Anliegen, die Krebsbekämpfung in Deutschland gemeinsam voranzubringen.

Das höchste Beratungs-, Steuerungs- und Entscheidungsgremium des Nationalen Krebsplans ist die „Steuerungsgruppe“. Diese bestimmt gemeinsam und im Konsens die Themenbereiche, mit denen sich der Nationale Krebsplan befassen soll. Hierzu kann die Steuerungsgruppe themenbezogen Arbeitsgruppen einrichten, Workshops durchführen oder externe Expertinnen oder Experten hinzuziehen. Zu den wichtigsten Aufgaben der Steuerungsgruppe zählt es, neue Aktivitäten anzustoßen, aber auch die vielfältigen parallelen Entwicklungen, die für die Krebsbekämpfung maßgeblich sind, gemeinsam zu verfolgen, einzuordnen und kritisch zu reflektieren.

Die Steuerungsgruppe verabschiedet Arbeitspapiere und Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Krebsbekämpfung. Die aktive Umsetzung dieser Empfehlungen obliegt den jeweils zuständigen Akteuren („Umsetzungsadressaten“). Der Nationale Krebsplan und die in der Steuerungsgruppe vertretenen Organisationen kommunizieren ihre Ergebnisse und Empfehlungen durch geeignete Maßnahmen und Formate an die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit.

Konstituierung der Steuerungsgruppe

Die Konstituierung der Steuerungsgruppe des neuausgerichteten Nationalen Krebsplans fand am 6. November 2024 im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin statt. Im Rahmen der Sitzung verabschiedeten die Steuerungsgruppenmitglieder eine „Gemeinsame Erklärung“ zur inhaltlichen und strukturellen Zusammenarbeit im Nationalen Krebsplan. Hier finden Sie die zugehörige Pressemitteilung.

Vertreterinnen und Vertreter bei der Runde zum Nationalen Krebsplan in Berlin
Die Steuerungsgruppe des Nationalen Krebsplans traf sich am 6. November 2024 im Bundesgesundheitsministerium in Berlin.

Darüber hinaus arbeiten zahlreiche Expertinnen und Experten in den Arbeitsgruppen des Nationalen Krebsplans mit. Die Expertinnen und Experten werden vom Bundesministerium für Gesundheit und/oder den in der Steuerungsgruppe des Nationalen Krebsplans vertretenen Organisationen benannt.

Zielsetzungen und Schwerpunkte

Die übergeordnete Zielsetzung des Nationalen Krebsplans besteht darin, gemeinsam mit zentralen Akteuren der Gesundheitsversorgung sowie Krebs- und Patientenorganisationen die Krebsprävention und die Versorgung von bereits an Krebs erkrankten Menschen in Deutschland voranzubringen. Dabei werden zentrale Themenschwerpunkte aufgegriffen, bei denen besondere Handlungsbedarfe und Entwicklungschancen gesehen werden und die durch ein abgestimmtes Vorgehen innerhalb des Nationalen Krebsplans gemeinsam entscheidend vorangebracht werden können.

Aktuell befasst sich der Nationale Krebsplan mit den nachfolgenden Themenbereichen:

Angesichts der dynamischen Rahmenbedingungen ist die Auflistung der zuvor dargestellten thematischen Schwerpunkte nicht abschließend, sondern kann gegebenenfalls im Lichte neuer Entwicklungen problemorientiert angepasst werden.

Weitere Informationen

Stand: 26. Februar 2025

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