Smartes Arztportal für Patienten mit unklarer Erkrankung (SATURN)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Digitale Innovationen“

Logo von SATURN
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Motivation

Patientinnen und Patienten kommen häufig mit unspezifischen und nicht-charakteristischen Symptomen in die hausärztliche Praxis. Das Fehlen einer definitiven Diagnose, insbesondere über einen längeren Zeitraum hinweg, kann jedoch dazu führen, dass eine Erkrankung mit gefährlichem oder chronischem Verlauf übersehen wird. Zudem bleibt oft für Hausärztinnen und Hausärzte die Frage offen, welches ärztliche Fachpersonal der richtige nächste Ansprechpartner ist. Bei Vorliegen einer Verdachtsdiagnose ist es zudem schwierig, einen zeitnahen Termin bei geeigneten Spezialistinnen und Spezialisten zu bekommen, insbesondere im ländlichen Raum.

Im Vorhaben SATURN soll erforscht werden, wie Hausärztinnen und Hausärzte beim Umgang mit solchen Situationen durch künstliche Intelligenz unterstützt werden können.

Ziele und Vorgehen

Die Projektbeteiligten wollen gemeinsam ein „Smartes Arztportal für Unklare Erkrankungen“ (SATURN) entwickeln und erproben. Hausärztinnen und Hausärzte können die Symptome und Befunde ihrer Patientinnen und Patienten in das digitale Portal eingeben. Mithilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz liefert das System Vorschläge für mögliche Diagnosen. Dabei wird die Diagnosefindung durch maschinelles Lernen, regelbasierte Systeme, fallbasiertes Schließen, einschlägige medizinische Leitlinien sowie Expertenvorschläge unterstützt. Das System ist so ausgelegt, dass es ständig aus erfolgreich bestätigten Diagnosen dazulernt. Auf die transparente und nachvollziehbare Darbietung der Vorschläge wird besonderer Wert gelegt. Zudem soll das SATURN-Portal durch Terminangebote eine direkte Weiterleitung an ärztliche Spezialistinnen und Spezialisten ermöglichen.

Perspektiven für die Praxis

Bei der Entwicklung von SATURN werden potentielle Nutzerinnen und Nutzen zu allen Zeitpunkten in den Entwicklungsprozess einbezogen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse leicht anwendbar sind (User-Centered Design). Weiterhin sollen alle Algorithmen und Programme, die im Kontext von SATURN stehen, so weit wie möglich quelloffen allgemein verfügbar gemacht werden (Open Source). Bei den notwendigen Daten sollen übliche Standards und Formate verwendet werden, um eine Nutzung über das Vorhaben hinaus zu erleichtern. Durch diese Maßnahmen sind Übernahme und Weiterentwicklung von SATURN durch interessierte Akteure leicht möglich.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Johann Wolfgang Goethe-Universität
Dr. Michael von Wagner
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main

Projektlaufzeit

01.01.2022 bis 31.12.2024

Projektbeteiligte

  • Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung, Universitätsklinikum Frankfurt
  • Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt
  • Institut für Medizininformatik, Goethe-Universität Frankfurt
  • Institut für Medizinische Informatik und Biometrie, Technische Universität Dresden
  • Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE, Kaiserslautern

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Digitale Innovationen für eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung“.

Ansprechperson

Dr. Joachim Burbiel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 1. Oktober 2021
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