Essstörungen

Essstörungen gehören zu den häufigsten chronischen psychischen Störungen im Erwachsenenalter. Die Entwicklung einer Essstörung beginnt zumeist bereits im Jugendalter oder jungen Erwachsenenalter.

Im Wesentlichen werden drei Hauptformen unterschieden:

  • die Anorexie (Magersucht),

  • die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und

  • die Binge-Eating-Störung (regelmäßig auftretende Essanfälle ohne gewichtsregulierende Maßnahmen).

Häufig treten Essstörungen als Mischformen auf.

Die Einflüsse, die zur Entstehung von Essstörungen beitragen, sind vielfältig und reichen von individuellen, familiären, biologischen bis hin zu sozio-kulturellen Faktoren.

Damit Essstörungen möglichst früh erkannt werden, gilt es, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und Betroffene und Angehörige zu informieren. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) bietet daher ein umfangreiches Informationsangebot an. Dazu zählt unter anderem die Internetseite www.bzga-essstoerungen.de, auf der Betroffene, Interessierte und Fachkräfte Informationen zu den einzelnen Krankheitsbildern, auslösenden Faktoren und zu Beratungs- und Therapiemöglichkeiten erhalten. Darüber hinaus können verschiedene Medien wie Broschüren, Flyer oder Filme zu Essstörungen eingesehen und bestellt werden.

Aktivitäten des BMG werden zudem in enger Zusammenarbeit mit einem Fachgremium umgesetzt, das jährlich im BMG tagt. Dem Fachgremium gehören die maßgeblichen Fachgesellschaften, Verbände, Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Themenbereich Essstörungen an.

Für den Umgang mit Essstörungen wird ein integrierter Ansatz benötigt. Im Rahmen des Fachgremiums wurden daher im Jahr 2011 Empfehlungen zur integrierten Versorgung bei Essstörungen in Deutschland erarbeitet und von der BZgA veröffentlicht. Diese Empfehlungen zeigen auf, wie ein umfassendes Angebot gestaltet sein muss, wobei insbesondere die Übergänge und Schnittstellen zwischen Prävention, Beratung, Behandlung und Nachsorge fokussiert werden.

Informationsflyer des Bundesgesundheitsministeriums

Das BMG hat mit Unterstützung des Fachgremiums mehrere Flyer mit Informationen über Essstörungen für verschiedene Zielgruppen erarbeitet: für Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal, für Eltern, Angehörige und nahestehende Personen sowie ein Flyer für Lehrkräfte und andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren:

Geförderte Forschungsprojekte des Bundesgesundheitsministeriums

Während der Corona-Pandemie hat sich verstärkt gezeigt, dass - bei der Behandlung von Essstörungen bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wie auch bei der Beratung Betroffener - digitale Interventionen sinnvolle ergänzende Ansätze zur konventionellen Behandlung und Vor-Ort-Beratung darstellen können. Vor diesem Hintergrund fördert das BMG aktuell (Laufzeit 1.12.2021 bis 30.11.2023) zwei Projekte zum Themenschwerpunkt „Einbeziehung von digitalen Lebenswelten in die integrierte Versorgung bei Essstörungen“:

  • „Strategien zur Integration von evidenzbasierten digitalen Angeboten in die Behandlung von Essstörungen“ (SIDA-ESS) der Universität Heidelberg

Ziel dieses Vorhabens ist die systematische Untersuchung der Faktoren, die die Implementierung von evidenzbasierten digitalen Angeboten im Bereich Essstörungen in den verschiedenen Sektoren des deutschen Versorgungssystems aus Sicht unterschiedlicher Berufsgruppen hemmen beziehungsweise begünstigen. Darauf basierend sollen Inhalte und Materialien in Form eines Toolkits entwickelt und über eine Website zugänglich gemacht werden, um die Behandelnden über die Evidenzbasierung, Einsatzbereiche und über Chancen und Grenzen unterschiedlicher digitaler Interventionen zu informieren.

Laufend aktualisierte Informationen zum Projekt finden sich auf der Projektwebsite unter www.sida-essstoerungen.de.

  • „Digitale Beratungsangebote professioneller Beratungsstellen für Essstörungen: Partizipative Bestandsaufnahme, Evaluation und Entwicklung von Qualitätsleitlinien“ (DigiBEssst) der Hochschule Landshut und des Bundesfachverbands Essstörungen e. V.

Mit diesem Projekt werden bestehende digitale Beratungsangebote für von Essstörungen betroffene Jugendliche und junge Erwachsene und deren Angehörige erhoben und evaluiert. Dazu sollen die Erfahrungen von Fachkräften, Betroffenen und Angehörigen mit diesen Angeboten evaluiert, „good practice“ und „lessons learned“ dargelegt und bestehende Barrieren und Bedarfe abgeleitet werden. Als Ergebnis sollen Qualitätsleitlinien für die professionelle digitale Beratung entwickelt und zur Verfügung gestellt werden.

Um die Bedürfnisse der von Essstörungen Betroffenen und ihrer Angehörigen besser zu erfassen, hat das BMG in den Jahren 2017 bis 2018 zwei weitere Forschungsprojekte gefördert. Dabei wurden die Bedarfe von Betroffenen und nahestehenden Personen im Hinblick auf Informationen zu Essstörungen, Präventions- und Beratungsmöglichkeiten durch schriftliche und mündliche Befragungen erhoben. Weiterführende Informationen zu diesen Forschungsprojekten finden Sie hier:

Mehr erfahren

Nähere Informationen rund um das Thema Essstörungen, eine bundesweite Datenbank mit Beratungsstellen sowie drei Kurzfilme zu den subjektiven Perspektiven von Betroffenen, Angehörigen mit gut verständlichen Fachinformationen finden Sie unter www.bzga-essstoerungen.de.

Zudem steht das Beratungstelefon der BZgA Betroffenen, Angehörigen und anderen Personen für Fragen rund um Essstörungen zur Verfügung. Anruferinnen und Anrufer erhalten eine Erstberatung und Adressen, an die sie sich wenden können. 
Die Beraterinnen und Berater erreichen Sie unter der Telefonnummer 0221 892031 montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Es fallen die Kosten für Gespräche ins Kölner Ortsnetz an.

Stand: 12. Februar 2024
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