Handlungsfeld 1: Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung

Im Handlungsfeld 1 "Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung" des Nationalen Krebsplans wurden seit dem Jahr 2008 folgende bedeutsamen Ziele verfolgt:

  • Verbesserung der Information und Teilnahme an der Krebsfrüherkennung im Sinne einer "informierten Entscheidung" der Bürgerinnen und Bürger (Ziel 1),
  • Überführung der bestehenden Gebärmutterhalskrebs- (Ziel 2a) und Darmkrebsfrüherkennung (Ziel 2b) in systematisch organisierte und qualitätsgesicherte Screening-Programme auf der Grundlage europäischer Leitlinien,
  • Erfolgskontrolle der Krebsfrüherkennungsprogramme hinsichtlich der durch sie erreichten Senkung der Krebssterblichkeit; Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen zur Evaluation von Krebsfrüherkennungsprogrammen (Ziel 3).

Die derzeitigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen richten sich an Menschen mit einem nach Altersgruppe und Geschlecht durchschnittlichen Krebsrisiko. Für Menschen mit einem deutlich erhöhten Risiko sind diese Maßnahmen teilweise nicht ausreichend beziehungsweise setzen – bezogen auf das Lebensalter – zu spät ein. Deshalb hat sich das Handlungsfeld 1 des Nationalen Krebsplans auch frühzeitig mit dem zukunftsweisenden Querschnittsthema der risikoadaptierten Krebsfrüherkennung (ohne eigene Zielformulierung) befasst. Ergebnis war, dass bei der Konzeption und Verankerung von risikoadaptierten Krebsfrüherkennungsmaßnahmen noch eine Reihe von schwierigen und teilweise noch unbeantworteten medizinischen, wissenschaftlich-methodischen, rechtlichen, ethischen und sozialen Fragen zunächst insbesondere im Rahmen von Forschungsvorhaben zu klären sind.

In Experten-Arbeitsgruppen des Nationalen Krebsplans wurden zahlreiche Umsetzungsmaßnahmen zur Erreichung der jeweiligen Zielsetzungen erarbeitet. Seit Juli 2019 beziehungsweise Januar 2020 existieren nun in Deutschland organisierte Screening-Programme für Darmkrebs beziehungsweise Gebärmutterhalskrebs. Zu beiden Programmen werden die anspruchsberechtigten Versicherten schriftlich eingeladen und erhalten ausführliche Informationen über Nutzen und Risiken der jeweiligen Untersuchungen. Außerdem sollen Qualität und Wirksamkeit beider Screening- Programme überwacht und ausgewertet werden. Das Thema der risikoadaptierten Krebsfrüherkennung wurde inzwischen als wichtiger Forschungsbereich vor allem in der Nationalen Dekade gegen Krebs aufgegriffen.

Stand: 28. Februar 2024
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