Sozialpädiatrische Versorgung und bio-psycho-soziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie (ABCDEF-COOP)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Globale Gesundheit“

Die außerfamiliäre Betreuung von kleinen Kindern war seit April 2020 stark eingeschränkt und kleine Kinder mussten mit zur Arbeit genommen oder zu Hause betreut werden, oft neben Homeoffice
Die außerfamiliäre Betreuung von kleinen Kindern war seit April 2020 stark eingeschränkt und kleine Kinder mussten mit zur Arbeit genommen oder zu Hause betreut werden, oft neben Homeoffice

Motivation

Die COVID-19-Pandemie stellt eine besondere Herausforderung für die Förderung der Gesundheit und die Versorgung von Kindern und Jugendlichen dar. Dies gilt insbesondere für vulnerable Kinder mit besonderem Versorgungsbedarf, wie Kinder mit schweren chronischen Erkrankungen oder mit Behinderungen. Insbesondere während der Lockdown-Phasen wurden Maßnahmen der sozialen Distanzierung und Hygiene-Maßnahmen eingesetzt, die für Kinder und Jugendliche zu einschneidenden Veränderungen in ihren Lebenswelten führten. Einrichtungen des Gesundheitswesens – wie sozialpädiatrische Zentren - waren durch die Maßnahmen in ihren Aktivitäten teilweise eingeschränkt und Versorgungsleistungen konnten ggf. nur teilweise erbracht werden, so dass rasch alternative Behandlungsformen erforderlich wurden. Die Erfahrungen der Familien und Kinder und Jugendlichen bei der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wurden ergänzt durch Erfahrungen von Fachkräften über die Entwicklung und Etablierung innovativer Versorgungsformen in Praxen und Sozialpädiatrischen Zentren.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Vorhabens ist die Bestandsaufnahme von Gesundheitsleistungen insbesondere von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Versorgungsbedarf sowie Beschreibung und Analyse alternativer Versorgungsformen, die im Rahmen der unvorhergesehenen Einschränkungen während der COVID-19-Pandemie entwickelt wurden. Dafür sollen einerseits die Reaktionen und Anpassungen in der gesundheitlichen und sozialpädiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen erfasst und analysiert werden, andererseits sollen die bio-psycho-sozialen Folgen der Pandemie und die Maßnahmen für die Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Augenmerk auf Kinder und Jugendliche mit besonders hohem Versorgungsbedarf untersucht werden. Die Teilprojekte beziehen unterschiedliche Methoden und aus Datenquellen ein, sowie verschiedene Tests und Fragebögen. Damit soll z. B. die Komplexität einer chronischen Erkrankung, die psychische Gesundheit, der Medienkonsum, der sozioökonomische Status sowie pandemiespezifische Einschränkungen erhoben werden.

Perspektiven für die Praxis

Um die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen während einer Epidemie oder Pandemie zu verbessern, sollen in diesem Projekt die Maßnahmen und deren Folgen erhoben und analysiert werden. Da ein besonderes Augenmerk auf Kinder und Jugendliche mit besonderem, multiprofessionellem Versorgungsbedarf gelegt wird, sollen verschiedene Aspekte zusammengetragen werden, die sowohl der Reaktion des Versorgungssystems und der Fachkräfte als auch den Erfahrungen der Kinder, Jugendlichen und Familien Rechnung tragen. Die Fachöffentlichkeit wird durch Publikationen in Fachjournalen, auf wissenschaftlichen Konferenzen und Plattformen informiert, die weitere Öffentlichkeit durch allgemeinverständliche Zusammenfassungen der Ergebnisse über die entsprechende Fachgesellschaften, das Kindernetzwerk sowie andere Plattformen. Die Versorgungsleistungen und Versorgungsmaßnahmen sollen bei Gesundheitskrisen mit besonderer Berücksichtigung der Belange von Kindern und Jugendlichen weiterentwickelt werden.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Universität zu Lübeck
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Prof. Dr. Ute Thyen
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck

Projektlaufzeit

01.07.2021 – 31.01.2022

Ansprechperson

Dr. Patricia Ruiz Noppinger
DLR Projektträger
​​​​​​​projekttraeger-bmg(at)dlr.de​​​​​​​

Stand: 19. August 2022
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