Entwicklung einer personalisierten Behandlung für Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs mit KRAS-Mutationen durch onkogene Zielmoleküle (PMT-LC)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „ERA PerMed“

Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul, M.A.
Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul, M.A.

Motivation

Lungenkrebs ist die tödlichste Krebserkrankung weltweit. Weniger als ein Fünftel der Patientinnen und Patienten überleben die Erstdiagnose länger als fünf Jahre. Obwohl heutige Behandlungs­methoden bei der ersten Anwendung meistens gut gegen den Krebs wirken, kommt es häufig zu Rückfällen, die nicht mehr gut therapiert werden können.

Die Kombination von mehreren Arzneimitteln gilt als viel­versprechender Ansatz, um solche Rückfälle zu vermeiden. Diese Kombinationen müssen für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten angepasst werden, um genau zu der individuellen Krebserkrankung zu passen.

Ziele und Vorgehen

Für das Vorhaben PMT-LC („Personalised multimodal therapies for the treatment of lung cancer“) haben sich unter der Sprecherschaft von PD Dr. Ernesto Bockamp, Mainz, vier Organisationen aus drei europäischen Ländern zusammengeschlossen, um an neuartigen Behandlungsmethoden für Lungenkrebs zu forschen. Dabei geht es vor allem um Tumore, bei denen die sogenannten KRAS-Gene verändert sind und die damit besonders schlecht zu behandeln sind.

Konkret soll erforscht werden, wie unterschiedliche Medikamente kombiniert werden können, um eine gute Wirkung gegen die speziellen Krebserkrankungen von einzelnen Patientinnen und Patienten zu erhalten. Durch diesen Fokus auf Therapien für einzelne Personen gehört dieser Ansatz zur sogenannten „Personalisierten Medizin“. Da dieses Vorgehen aufwändige Untersuchungen erfordert und zudem in der therapeutischen Anwendung teuer ist, werden in einem gesonderten Teilprojekt sowohl eine bedarfsgerechte Finanzierbarkeit als auch die ethischen Dimensionen der innovativen Therapie erforscht.

Im Rahmen des Vorhabens werden alle Schritte der klinischen Forschung und Entwicklung, von Tierversuchen an Mäusen bis hin zu einer Vorstudie an freiwilligen Krebspatientinnen und –patienten, durchgeführt. Dabei kommen sowohl etablierte chemische Arzneimittel (Chemotherapie) als auch solche aus neu entwickelten biologischen Abwehrstoffen, sogenannten „Immunotherapeutika“, zum Einsatz.

Perspektiven für die Praxis

Da das Vorhaben auf der für einzelne Patientinnen und Patienten angepassten Kombination bekannter therapeutischer Methoden beruht, kann die neue Behandlungsmethode zügig in die Praxis überführt werden. Daher wird jetzt schon untersucht, welche wirtschaftlichen, sozialen und ethischen Folgen die Einführung dieser wahrscheinlich recht teuren und zudem auf der Basis kleiner Fallzahlen entwickelten Vorgehensweise hat.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul, M.A.
Am Pulverturm 13
55131 Mainz

Sprecher des Konsortiums

PD Dr. Ernesto Bockamp
Institut für translationale Immunologie
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Langenbeckstr. 1
55131 Mainz

Projektlaufzeit

01.05.2021 bis 30.04.2025

Projektbeteiligte

  • Centro Nacional de Investigaciones Oncológicas (CNIO), Madrid, Spanien
  • Hospital Universitario 12 de Octubre, Madrid, Spanien
  • Aristoteles-Universität Thessaloniki, Griechenland

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „ERA PerMed“.

Ansprechperson

Dr. Joachim Burbiel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de 

Stand: 7. Januar 2022
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