Corona-Warn-Band (CWB)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“

Corona-Warn-Band (CWB)
Pandemiebekämpfung am Handgelenk: Das Corona-Warn-Band nutzt Bluetooth Low Energy, um Risikokontakte nachzuvollziehen und ist kompatibel zur Corona-Warn-App.

Motivation

Die Kontaktnachverfolgung bei Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 wird seit Juni 2020 durch die Corona-Warn-App unterstützt. Die Corona-Warn-App zeichnet über das Smartphone Begegnungen mit anderen Personen auf und warnt die Anwenderinnen und Anwender, wenn Kontakt mit einer nachweislich Corona-positiv getesteten Person bestand. Damit dieser Ansatz erfolgreich ist, sollte ein möglichst großer Anteil der Bevölkerung die App nutzen. Personen die kein oder ein zu altes Smartphone besitzen oder dieses nicht bedienen können, sind von der Nutzung ausgeschlossen. Dies betrifft häufig auch Personen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe, wie z.B. ältere Menschen, Menschen die in Armut leben, Obdachlose oder Menschen mit Behinderung. Eine benutzerfreundliche Anwendung, die unabhängig vom Smartphone die Funktion der Corona-Warn-App übernimmt, könnte diesen Personengruppen die Teilnahme an der elektronischen Kontaktnachverfolgung ermöglichen.

Ziele und Vorgehen

Im vorliegenden Projekt soll die praktische Anwendung des Corona-Warn-Bands (CWB) untersucht werden. Dabei handelt es sich um ein Bluetooth-Armband, das – wie die Corona-Warn-App – Kontakte zu Smartphones oder anderen Bluetooth-Armbändern erkennt. Das CWB ist auf die Bedürfnisse von Personen zugeschnitten, die sich kein kompatibles Smartphone leisten oder sicher bedienen können, oder es aus beruflichen Gründen nicht dauerhaft bei sich tragen dürfen. Der Abgleich der auf dem CWB gespeicherten Kontakte der Trägerin oder des Trägers mit in der Corona-Warn-App positiv gemeldeten Kontakten, erfolgt direkt auf dem Armband.

Von Industriepartnern bereits entwickelte CWB-Prototypen sollen nun in einem Pilotversuch in städtischen und ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins erprobt werden. Im Mittelpunkt steht zunächst die Akzeptanz des CWB unter älteren, von Armut bedrohten Menschen. Diese wird mithilfe von freiwilligen Telefoninterviews und Fragebögen gemessen. Die erhobenen Daten werden anschließend wissenschaftlich ausgewertet.

Perspektiven für die Praxis

Das CWB ist ein einfach zu bedienendes, Bluetooth-basiertes Gerät, das künftig die Teilhabe von noch mehr Menschen am System der Corona-Warn-App ermöglichen könnte. Dies wird insbesondere durch die von Smartphones und deren Betreibersoftware unabhängige Funktionsweise des CWB ermöglicht. Diese Unabhängigkeit kann zudem die Weiterentwicklung des CWB mit Zusatzfunktionen ergänzend zur Corona-Warn-App erleichtern, wie z. B. eine zentrale Kontaktnachverfolgung für Reisende auf Kreuzfahrtschiffen oder ein Vibrationsalarm als Abstandswarnung.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Olaf Landsiedel
Christian-Albrechts-Platz 4
24118 Kiel

Projektlaufzeit

07.10.2020 bis 31.12.2021

Ansprechperson

Dr. Jacqueline Kalb
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de​​​​​​​

Stand: 25. Mai 2022
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