Peer-gestützte Krisenintervention zur Vermeidung von Zwangseinweisungen (PeerIntervent)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Public Health Forschung“

Peer-gestützte Krisenintervention zur Vermeidung von Zwangseinweisungen (PeerIntervent)

Projektleitung

Universität Bremen,
Fachbereich 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Prof. Dr. Ansgar Gerhardus
Grazer Str. 4
28359 Bremen

Projektlaufzeit

01.09.2021 bis 31.08.2024

Projektbeteiligte

  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Gesundheitsamt Bremen

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Public Health Forschung“.

Ansprechperson

Dr. Michael Ebert
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de 

Motivation

Psychisch kranke Personen können gegen ihren Willen bzw. ohne ihre Einwilligung in einer psychiatrischen Klinik oder einer psychiatrischen Abteilung untergebracht werden, wenn angenommen wird, dass sie ihr eigenes Leben bzw. die eigene Gesundheit oder die Gesundheit bzw. das Leben anderer oder andere bedeutsame Rechtsgüter erheblich gefährden und diese Gefahr nicht anders abgewendet werden kann. Zwangseinweisungen stellen jedoch einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte der Betroffenen dar, der von diesen oft als stigmatisierend und diskriminierend wahrgenommen wird. In Bremen wurde für den Umgang mit psychiatrischen Notfällen der Kriseninterventionsdienst (KID) eingerichtet, der einen Teil des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) darstellt. In dem Projekt soll der KID bei seinen Einsätzen von geschulten Peers / Genesungsbegleiterinnen und -begleitern unterstützt werden, die selbst Erfahrung mit der Bewältigung psychischer Krisen aufweisen und mit diesen Erfahrungen die Betroffenen unterstützen können.

Ziele und Vorgehen

Das Kernziel des Projekts besteht darin, ein Interventionsprogramm (Einsatz sog. Peers/Genesungsbegleiterinnen und -begleiter) für Menschen mit schweren psychischen Krisen zu etablieren und wissenschaftlich zu untersuchen, um deren Versorgung durch den ÖGD zu verbessern.

Hierdurch soll die wissenschaftliche Basis von Entscheidungen im ÖGD in einem hoch relevanten Feld verbessert werden. Konkret sollen durch dieses Programm Zwangseinweisungen verhindert, Verständnis für Betroffene erzeugt sowie die Zusammenarbeit zwischen dem ÖGD, der Wissenschaft sowie Betroffenen und weiteren zentralen Stakeholdern wie Polizei und Politik verbessert werden. Darüber hinaus soll den Betroffenen selbst ein Gefühl einer respekt- und verständnisvollen Versorgung vermittelt werden.

Perspektiven für die Praxis

Es wird erwartet, dass die Ergebnisse zunächst in Bremen unmittelbar in die weitere Versorgung von Menschen in psychischen Krisen Eingang finden und die Intervention im Erfolgsfall verstetigt werden kann. Darüber hinaus ist geplant, den Ergebnissen durch Publikationen sowie einem Symposium eine breite Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Stand: 18. Februar 2022
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