Institutionelles Lernen aus epidemisch bedeutsamen Lagen: Implementierung institutionell verankerter Lern- und Entscheidungsfindungsprozesse im ÖGD

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Strukturelle Stärkung und Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)“

Menschen bei einem Meeting mit Laptops - visualisiert mit Grafiken

Projektleitung

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen
Laura Arnold
Kanzlerstrasse 4
40472 Düsseldorf

Projektlaufzeit

01.08.2023 bis 30.04.2026

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Strukturelle Stärkung und Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)

Projektbeteiligte

  • Robert-Koch-Institut

Ansprechperson

Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Wiederkehrende Gesundheitskrisen von epidemischer Tragweite stellen den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) vor große Herausforderungen. Um nachhaltige Strukturen zur Bewältigung künftiger Krisen zu etablieren, werden institutionell verankerte Lern- und Entscheidungsfindungsprozesse benötigt, damit in zukünftigen Krisensituationen evidenzinformierte Entscheidungen in einem transparenten, nachvollziehbaren und partizipativen Prozess getroffen werden können.

Institutionelle Lessons-Learned-Prozesse bieten eine gute Möglichkeit, gemachte Erfahrungen, Entscheidungen, Arbeitsweisen systematisch zu sammeln und entsprechende Konsequenzen abzuleiten und umzusetzen. Im Projekt soll daher untersucht werden, wie diese Prozesse weiterentwickelt und praktisch umgesetzt werden können.

Ziele und Vorgehen

Zur Implementierung zukunftsfähiger Strukturen in der Pandemieresponse des ÖGD werden institutionell verankerte Lernprozesse benötigt, die (1) prospektiv evidenzinformierte Entscheidungsfindungsprozesse zur Priorisierung notwendiger Maßnahmen unterstützen und (2) strukturierte Ansätze zur „Zwischenschau“ bzw. „Retrospektion“ ermöglichen, um während und aus epidemisch bedeutsamen Lagen nachhaltig und institutionell zu lernen. Damit all dies in einer Krisensituation und unter Zeitdruck möglich ist, sollen im Projekt Handlungsleitlinien und Methoden erarbeitet werden, um den ÖGD bei der Implementierung evidenzinformierter Entscheidungsfindungsprozesse zu stärken und ihn zur Durchführung eigenständiger Lernerfahrungen in und während Krisen zu befähigen.

Mit Hilfe von rückwirkenden Analysen vergangener Entscheidungsfindungsprozesse auf kommunaler Ebene soll im Projekt untersucht werden, wie diese Prozesse in der Praxis verankert werden können. Hierzu wird mit dem ÖGD Brandenburg analysiert, wie der ÖGD institutionell aus epidemisch bedeutsamen Ereignissen lernen kann. Ebenso wird nach Möglichkeiten gesucht, diese Prozesse in der Praxis zu verstetigen.

Perspektiven für die Praxis

Der Forschungsansatz verfolgt das Konzept des institutionellen Lernens und beinhaltet die aktive und partizipative Einbindung von Vertreterinnen und Vertretern möglichst vieler direkt wie indirekt in die Krisenplanung und das Pandemiemanagement involvierter Behörden der Kommunal- und Landesverwaltungen. Die Ergebnisse sollen in die Aus-, Fort- und Weiterbildung angehender Fachkräfte integriert und entsprechende Trainings gemeinsam mit der ÖGD-Praxis konzipiert und erprobt werden.

Mit Hilfe der im Projekt zu entwickelnden frei zugänglichen E-Learning-Angebote können die Projektergebnisse im Erfolgsfall auch von anderen Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes angewendet werden. Somit tragen die Projektergebnisse im Erfolgsfall dazu bei, zukunftsfähige Strukturen zur Bewältigung künftiger Krisen im ÖGD zu etablieren.

Stand: 12. Juni 2023
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