Erstes gemeinsames Treffen der Patienten-, Pflege- und Bürgerbeauftragten aus Bund und Ländern

26. September 2014

Der Patientenbeauftragte und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, hat sich gestern in Berlin mit seinen Kollegen aus den Bundesländern über aktuelle gesundheitspolitische Herausforderungen ausgetauscht. Es war das erste Mal, dass die Patienten-, Pflege- und Bürgerbeauftragten zu einem solchen gemeinsamen Treffen zusammenkamen. Künftig soll die Veranstaltung einmal jährlich stattfinden.

Staatssekretär Laumann: "Das gestrige Treffen war der gelungene Auftakt für eine neue Dialogplattform. Ziel ist es, die Vernetzung der Beauftragten aus Bund und Ländern voranzutreiben. Das trägt zur Fortentwicklung unseres Gesundheitssystems und zur weiteren Stärkung der Patientenrechte in Deutschland bei. Der Erfahrungsaustausch hilft, frühzeitig Hinweise auf Problemlagen zu bekommen, voneinander zu lernen und die nötigen Initiativen zu ergreifen."

Bei der Veranstaltung, an der auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe teilnahm, wurde u. a. über die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung und die weitere Stärkung der Patientenrechte diskutiert. Minister Gröhe, Dr. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes, Josef Hecken, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), sowie Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler, Geschäftsführer der Unabhängigen Patientenberatung Deutschlands (UPD), gaben dabei in Vorträgen wichtige Impulse für die Debatte.

Staatssekretär Laumann bezeichnete die hausärztliche Versorgung als drängendes Problem. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass in Deutschland immer weniger Mediziner ausgebildet werden. Hatten im Jahr 1993 noch rund 18.355 Studenten erfolgreich ein Studium der Humanmedizin absolviert, waren es im Jahr 2012 nur noch 16.296 (Quelle: Statistisches Bundesamt). Es mangelt zudem an einer ausreichenden Zahl an Studienplätzen. Besorgniserregend ist auch folgende Entwicklung: Im Jahr 1995 sind 46.092 niedergelassene Allgemeinmediziner und praktische Ärzte in Deutschland tätig gewesen. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 wurden von ihnen dagegen nur noch 33.700 gezählt. Das sind 1.614 niedergelassene Allgemeinmediziner weniger als noch im Jahr 2006 (Quelle: Hartmannbund).

"Der Gesetzgeber hat in der Vergangenheit viele Instrumente geschaffen, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Bislang werden diese offenbar jedoch nicht so umgesetzt, dass sie in der Fläche eine ausreichende Wirkung entfalten. Ich fordere alle Beteiligten auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit die Patientinnen und Patienten überall die notwendige ärztliche Versorgung erhalten", sagte Laumann.

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