"Deutschland bleibt Treiber für starke globale Gesundheitspolitik"
Übergabe der G20-Präsidentschaft an Argentinien
Heute übernimmt Argentinien die G20-Präsidentschaft von der deutschen Regierung. Mit einem neuen Schwerpunkt hat die Bundesregierung die globale Gesundheitspolitik erstmals zum Thema der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer gemacht.
Im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft wurde die globale Gesundheit als fester Bestandteil auf der Tagesordnung der G20 verankert. Erstmals fand 2017 ein eigenes G20-Treffen der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister statt. Die während des G20-Gesundheitsministertreffens verabschiedete Berliner Erklärung fordert belastbare Gesundheitswesen als Grundlage für eine gute und flächendeckende Gesundheitsversorgung und die Bewältigung von Gesundheitskrisen. "Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir Forschung und Entwicklung in internationaler Kooperation weiter stärken", betont Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. "Wenn wir die Forschungsergebnisse konsequent umsetzen, können wir Gesundheitskrisen vorbeugen und antimikrobielle Resistenzen bekämpfen."
Auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller betont: "Krankheitsausbrüche und Epidemien in Entwicklungsländern können innerhalb weniger Wochen die Erfolge von Jahren zunichtemachen. Deswegen unterstützen wir in unseren Partnerländern starke Gesundheitssysteme: Wo alle Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung haben, da können wir Leben besser schützen und Epidemien wie Ebola oder Cholera besser beherrschen. Es ist daher ein großer Erfolg, dass wir im G20-Kreis mit vereinten Kräften die Stärkung der Gesundheitssysteme voranbringen."
Schwerpunkte der deutschen G20-Präsidentschaft im Gesundheitsbereich waren die Verbesserung des Umgangs mit weltweiten Gesundheitskrisen, eine stärkere Unterstützung schwächerer Staaten beim Aufbau ihrer Gesundheitswesen sowie notwendige internationale Anstrengungen im Kampf gegen zunehmende Antibiotika-Resistenzen. Im Rahmen des G20-Gesundheitsministertreffens fand zudem eine Krisenübung statt, bei der ein Ausbruch einer gefährlichen grenzüberschreitenden Krankheit erprobt wurde. Die umfangreichen Übungsmaterialen stehen Interessierten für die weitere Nutzung in eigenen Übungen zur Verfügung (Krisenübungspaket).
Alle G20-Staaten haben zugesagt, bis Ende 2018 mit der Umsetzung Nationaler Aktionspläne zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen zu beginnen, sich für eine Verschreibungspflicht stark zu machen und die Forschung vorantreiben zu wollen. Gleichzeitig werden die Anstrengungen zur Unterstützung ärmerer Staaten ausgebaut – dazu gehört auch der Zugang zu bezahlbaren Arzneimitteln. Die G20 unterstützen die starke Rolle der WHO bei der Bekämpfung von Gesundheitskrisen und beim Aufbau von Hilfsmaßnahmen. Deutschland hat sich maßgeblich für eine Erhöhung der Pflichtbeiträge an die WHO eingesetzt. Eine Erhöhung um 3% wurde bei der diesjährigen Weltgesundheitsversammlung beschlossen. Darüber hinaus hat das BMG seinen freiwilligen Beitrag zusätzlich von 5 auf 35 Mio. Euro erhöht.
Um die Erforschung und Entwicklung neuer Antibiotika voranzutreiben, beschlossen die G20-Staats- und Regierungschefs die Einrichtung einer globalen Plattform für Forschung und Entwicklung zu Antibiotika-Resistenzen. Dieser sogenannte Global AMR R&D Hub wird derzeit gemeinschaftlich von 20 Ländern, Internationalen Organisationen und Stiftungen aufgebaut. Darüber hinaus erhöhte Deutschland gemeinsam mit Partnern die Förderung der Globalen Partnerschaft für Antibiotika-Forschung und Entwicklung (GARDP) auf über 56 Mio. Euro. Insgesamt fördert Deutschland die globale Gesundheit mit mehr als 860 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt. Damit ist Deutschland weltweit drittgrößter staatlicher Geber für Gesundheit.