Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zum Weltkrebstag 2017: "Anstrengungen zur Krebsbekämpfung gemeinsam fortsetzen"
Jedes Jahr erkranken nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit rund 14 Millionen Menschen an Krebs. In Deutschland sind es laut aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts jährlich etwa 480.000 Menschen.
Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Rund 4 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Krebsdiagnose. Für die meisten Menschen ist die Diagnose "Krebs" ein Schock. Durch die großen Fortschritte bei Diagnostik und Therapie sind die Überlebenschancen bei vielen Krebsarten zugleich deutlich gestiegen. Trotzdem ist Krebs nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Wir müssen die Anstrengungen zur Krebsbekämpfung gemeinsam entschlossen fortsetzen. Mit dem Nationalen Krebsplan arbeiten wir daran, die Krebsfrüherkennung fortzuentwickeln und die medizinische Versorgung von Krebskranken weiter zu verbessern. Dazu gehören auch Unterstützungsangebote, die Betroffenen dabei helfen, mit den Belastungen einer Krebserkrankung besser umzugehen und die Lebensqualität zu erhöhen."
Seit 1970 haben sich die Krebsfälle hierzulande fast verdoppelt. Hauptursache ist die demographische Entwicklung der Bevölkerung – mit zunehmenden Lebensalter wächst die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Gleichzeitig sind die Überlebenschancen durch große Fortschritte bei Diagnostik und Therapie bei vielen Krebsarten deutlich gestiegen. Mittlerweile leben geschätzt etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland mit einer Krebsdiagnose.
Mit dem Ziel, die Krebsbekämpfung zu verbessern, haben das Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren 2008 den Nationalen Krebsplan ins Leben gerufen. Beteiligt sind Länder, Sozialversicherungsträger, Leistungserbringer, Wissenschaft und Patientenverbände. Die Schwerpunkte liegen auf der Weiterentwicklung der Krebsfrüh-erkennung, der onkologischen Versorgung und der Stärkung der Patientenorientierung. Die Umsetzung der zahlreichen Empfehlungen zu den insgesamt 13 Zielen des Nationalen Krebsplans läuft aktuell.
Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf der Verbesserung der psychoonkologischen Versorgung und psychosozialen Unterstützung. Krebskranke und ihre Angehörigen sind in hohem Maße auf zuverlässige und gut zugängliche Unterstützungsangebote angewiesen. Daher fördert das Bundesgesundheitsministerium seit August 2016 eine bundesweite Bestandsaufnahme zur psychoonkologischen Versorgung. Parallel werden Expertinnen und Experten im Nationalen Krebsplan Empfehlungen zur Qualitätssicherung und nachhaltigen Finanzierung von ambulanten Krebsberatungsangeboten entwickeln. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und die Empfehlungen sollen Grundlage für die weitere Ausgestaltung der psychoonkologischen Versorgung sein.
Auch die Umsetzung des Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes kommt voran:
Der Gemeinsame Bundesausschuss arbeitet derzeit an der Ausgestaltung von Screening-Programmen für Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs mit einem Einladungsverfahren und durchgängiger Erfolgskontrolle. Der flächendeckende Ausbau der klinischen Krebsregister schreitet in allen Bundesländern weiter voran und soll bis Ende diesen Jahres, spätestens Ende 2018, abgeschlossen sein. Zukünftig können so die Behandlungsdaten von Krebskranken gezielter ausgewertet und zur Verbesserung von Therapie und Nachsorge der Patientinnen und Patienten besser genutzt werden.
Über diese und weitere Entwicklungen wird bei der 2. Nationalen Krebskonferenz berichtet, die das Bundesministerium für Gesundheit am 30. und 31. Mai 2017 in Berlin veranstaltet.
Der Weltkrebstag findet seit 2006 jährlich am 4. Februar statt und geht zurück auf eine Initiative der Union Internationale Contre le Cancer (UICC). Ziel ist es, an diesem Tag die Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung und Erforschung von Krebserkrankungen in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Weltkrebstag steht in den Jahren 2016 bis 2018 unter dem Motto "Wir können. Ich kann".
Weitere Informationen
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Nationaler Krebsplan
Informationen zum Nationalen Krebsplan, seiner Organisation und seinen Zielen
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Bundeskrebsregisterdatengesetz
Glossarartikel
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Zentrum für Krebsregisterdaten
Informationen zu Krebsdaten in Deutschland und dem erstmaligen "Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016" auf der Internetseite des RKI